Löschsystem

Auch daran hatten die Soldaten und Beamten in der Ingenieur- und Pionier-Abteilung des Kriegsministeriums in Berlin 1916 gedacht: sie ließen ein mehrgliederiges Löschsystem installieren.

Es wurden für Löschzwecke insgesamt zehn Wasserbehälter mit je 200cbm Wasserinhalt gebaut.

Jeweils zwei dieser Wasserbehälter waren durch ein Rohrleitungsnetz miteinander verbunden, damit im Brandfall die doppelte Menge an Wasser zur Verfügung stand. In der Leitungsmitte befand sich ein Schieber, mit dem die Löschwassermenge reguliert werden konnte.

Jeder Wasserbehälter wurde von einem Brunnen mit Brunnenstube gespeist.

An den beiden Querwegen in den vier Depots - (Beispiel: Im Block C heißen die Querwege Ruhrweg und Steverweg) - war ein beidseitiges Schlauchsystem mit Hydranten [PDF-Datei] aufgestellt. Dadurch konnte unter Einsatz einer Motorspritze jeder der 208 Schuppen schnell und sicher erreicht werden.

Einzelheiten der Bauausführungen:

Bauausführung der Wasserleitungseinrichtungen im Depot A: "In jeder Brunnenstube bei den beiden Wasserbehältern ein abgesenkter Brunnen mit Saugrohr für eine Motorspritze und Saugrohr für eine Handpumpe. Handpumpe, Abzapfhahn und zugehörige Rohrleitungen, einer Verbindungsleitung zwischen den beiden Wasserbehältern und zu den je fünf Überflurhydranten an den Querwegen. 2 abgesenkte Kesselbrunnen, 2 Handpumpen, 280m Verbindungsleitung mit 125mm Durchmesser."

Bauausführung der Wasserleitungseinrichtung im Depot B: "In jeder Brunnenstube bei den beiden Wasserbehältern ein abgesenkter Kesselbrunnen mit Saugrohr für eine Motorspritze und Saugrohr für eine Handpumpe. Handpumpe, Abzapfhahn und zugehörige Rohrleitungen, einer Verbindungsleitung zwischen den beiden Wasserbehältern und je fünf Überflurhydranten an den Querwegen. 2 abgesenkte Kesselbrunnen, 2 Handpumpen, 280m Verbindungsleitung mit 125mm Durchmesser."

Bauausführung der Wasserleitungseinrichtung im Depot C: "In jeder Brunnenstube bei den beiden Wasserbehältern ein abgesenkter Brunnen mit Saugrohr für eine Motorspritze und Saugrohr für eine Handpumpe. Handpumpe, Abzapfhahn und zugehörige Rohrleitungen, einer Verbindungsleitung zwischen den beiden Wasserbehältern und zu je fünf Überflurhydranten an den Querwegen. 2 abgesenkte Kesselbrunnen, 2 Handpumpen mit Leitungen, Armaturen und Rohrleitungen für Motorspritze, 280m Verbindungsleitung mit 125mm Durchmesser, Muffenrohre."

Bauausführung der Wasserleitungseinrichtung im Depot D: "In jeder Brunnenstube bei den Wasserbehältern ein abgesenkter Brunnen mit Saugrohr für eine Motorspritze und Saugrohr für eine Handpumpe. Handpumpe, Abzapfhahn und zugehörige Rohrleitungen, eine Verbindungsleitung zwischen den beiden Wasserbehältern und je fünf Überflurhydranten an den Querwegen, 2 abgesenkte Kesselbrunnen, 2 Handpumpen mit Leitungen, Armaturen und Rohrleitungen für die Motorspritze, 280m Verbindungsleitung mit 125mm Durchmesser, Muffenrohre."

Ausschnitt meiner Präsentation über die Entstehung Reckenfelds. Thema: "Wie war es um die langen Schuppen bestellt?" [PDF-Datei]

"Die Wasserbehälter im Verwaltungsbezirk und am Abstellbahnhof waren mit einer 400 Meter langen Rohrleitung miteinander verbunden."

Sämtliche Verbindungsleitungen lagen in ausgehobenen Gräben.

In den 30er Jahren des v. Jh. wurde ein Teil der Wasserbehälter von Reckenfeldern gekauft, und die Eigentümer bauten sich auf dem Mauerwerk ein Wohnhaus.

Ältere Reckenfelder werden sich noch gut an die übrigen Wasserbehälter (auch Wasserbunker genannt) erinnern können. Im Zweiten Weltkrieg dienten sie als Unterstellmöglichkeit bei Fliegerangriffen und im Winter hatten die Kinder ihren Spaß daran, wenn sie mit ihren Schlitten von dem Dach des Bunkers, einem Tonnengewölbe, herunterrutschen konnten.

Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg wurde einige der noch nicht bebauten Wasserbehälter von den Engländern gesprengt.

Als man feststellte, daß doch noch welche vorhanden waren, wurden am 15. September 1948 die "vergessenen" Wasserbehälter ebenfalls in die Luft gejagt.

Ergebnis einer Recherche im Dezember 2008 im Stadtarchiv Greven:

Im November 1948 stellt Johann Manß, der wegen der Beschlagnahme seines Hauses, B 2, in einem Behelfsheim mit angrenzenden Schuppen wohnt, einen Antrag bei der Amtsverwaltung, weil bei der Sprengung des Wasserbehälters im Block C sein Schuppen zerstört wurde. Der Kostenanschlag eines Ersatzschuppens beläuft sich auf 352,20 DM, teilt Manß mit. Vorhandenes und verwertbares Material abzogen, verbleibt ein Schaden von 100,-- DM und den möchte Manß ersetzt haben. Der Antrag wird vom Amt an den Oberkreisdirektor in Telgte am 16. November 1948 weitergeleitet. Aus diesem Schreiben geht weiter hervor:

  • Der Wasserbehälter - gegenüber von Vogt/Lipovschek C 84 - wurde in Begleitung des Polizeiwachtmeisters Jörgen aus Roxel gesprengt

  • Die Sprengung dieses Wasserbehälters (und noch weiterer) wurde vom dem englischen Sprengkommando aus Münster durchgeführt. Genauer: Militärregierung Münster 10. DBM.TBAM (Anmerkung: die letzten 7 Buchstaben sind unleserlich)

  • Der Sprengungstermin wurde im November rückwirkend auf "etwa Ende September 1948" benannt, weil kein genaueres Datum an dem Tag vorlag.

    Noch heute sind vier Wasserbehälter fast vollständig und drei weitere teilweise erhalten geblieben.


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