In Zusammenarbeit mit dem Militär-Neubauamt in Münster unternahmen Ingenieure und Arbeiter des Militär-Eisenbahnbauamtes in Münster umfangreiche Arbeiten, die Voraussetzung für den Bau des Munitionsdepots waren: Das Vermessen des Geländes und die Aufnahme von Lageplänen sowie die Erstellung des Entwässerungssystems.
Für die Aufnahme von Lageplänen war das Vorhandensein von Geländeplänen, die außer dem Grundriss des Geländes die Höhenverhältnisse wiedergeben, die Voraussetzungen für das weitere Vorgehen.
Zur Vermessung des Reckenfeldes kamen hierbei die tachymetrischen (Anmerkung: schnelle Aufnahme durch einen Theodolit (Winkelmessgerät)). Messmethoden zur Anwendung, mit denen die Tiefbauingenieure die Pläne fertigen. Grundlage dieser Arbeit vor Ort war die Polygonkarte aus dem Jahr 1828.
Da die Gemarkung Reckenfeld ein Gebiet mit größerer Ausdehnung war, wurde zur Vermessung desselben auch die Methode der Triangulation zu Hilfe genommen. (Anmerkung: Festlegung eines Netzes von trigonometrischen Punkten. Trigonometrie: Dreiecksmessung.)
Als Ergebnis der mehrere Wochen andauernden Vermessung wurde ein Nivellierungsplan erstellt. Dieser diente den Ingeneuren und Technikern als Grundlage für ihr weiteres Vorgehen. Die Daten im Einzelnen (Anmerkung: Höhenangaben des Geländes über NN.):
Im Bereich des Verbindungsgleises | 46,50m |
Im Bereich des Abstellbahnhofes | 46,00m - 46,20m |
Im Bereich des Verwaltungsbezirkes | 46,25m - 46,50m |
Im Depot A | 46,25m - 46,50m |
Im Depot B | 46,00m - 46,25m |
Im Depot C | 45,90m - 46,50m |
Im Depot D | 45,00m - 47,00m. |
Der Trigonometer (Vermesser) hatte die Aufgabe, eine vorhandene Landesvermessung aufzusuchen, in das Gitternetz hereinzuziehen und darauf ein recht enges Festpunktnetz aufzubauen.
Überall entstanden kleine und große Holzgerüste zum Anzielen mit dem Theodolit.
Beim Ausbau des Depots wurden sämtliche Grenzwälle und Grenzzeichen entfernt!
Das Militär hatte eigene Vermessungsabteilungen mit geeigneten Fachleuten und Stabsoffizieren. Die Lagepläne wurden von Ihnen erstellt.
Nach Abschluß der Arbeiten waren insgesamt 33 Kilometer Gräben gezogen (noch heute ist ein Großteil dieser Gräben vorhanden).
Das in den Gräben sich ansammelnde Oberflächenwasser wurde ausschließlich zum Walgenbach geleitet. Hierdurch traten Probleme mit der Wasserabfuhr auf, weil das Gefälle im Gelände zu gering war.
Unter der Humusschicht lag eine schwach-sandige Schicht von 20-60cm Stärke. Danach folgte eine Ortstein-Schicht [PDF-Datei], die kaum Wasser durchließ. Nach diesem Ortstein kamen Sandschichten bis ca. 9 Meter Stärke, die von leichten Tonbänken stellenweise durchzogen wurden. Danach lag eine nicht zu durchbrechende Mergelschicht unbekannter Stärke.
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