Gleis zum Lokomotivschuppen und Gefangenenlager

Bauzustand 1919
Die Militärplaner in Berlin hatten mit dem Gleis zum Lokschuppen und dem Gefangenenlager gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Sie konnten zum einen den Rangierbetrieb im Lokschuppen beginnen und enden lassen, als auch gleichzeitig den Transport von Gefangenen vom Lager zu den Baustellen und wieder zurück ohne größeren Arbeitsaufwand realisieren.

Länge des Gleises vom Abstellbahnhof (Abzweig von Gleis 6 des Abstellbahnhofes) bis zum Gefangenenlager: 578,30m.

Verwendung nach dem Bau

Dieses Gleis dürfte ein sehr viel befahrenes Gleis im Depot-Betrieb gewesen sein. Das trifft sowohl für den Bau des Depots zu als auch für die Zeit, als Nahkampfmittel und Sprengstoffe zu transportieren waren.

Die Lokomotiven (es wird angenommen, daß zeitweise zwei Rangierloks im Einsatz waren) mußten zum Wasserfassen und Nachladen von Holz bzw. Kohle sowie zu technischen Kontrollen jeweils zurück zum Betriebsgebäude und das mehrmals am Tag.

Ein Zeitzeuge: "Bei Erdarbeiten an der Industriestraße - etwa 1966 -, die im Rahmen einer Maßnahme der Firma Niehoff, Emsdetten, im meinem Beisein durchgeführt wurden, ist nahe der Kreuzung Industriestraße/Bahnhofstraße ein Schienenstrang mit einer Länge von ca. 12-15 Metern ausgebaggert worden. Die Schienen waren auf Eisenschwellen mit Schrauben befestigt gewesen. Als Untergrund ist Schotter gefunden worden, jedoch war es eine dünne Schicht - ca. 5-10 cm dick. Darunter war Mutterboden gelegen. Nach Herausnahme der Schienen ist ein Geruch von blühender Heide von mir wahrgenommen worden."
Heutige Verwendung

Das Gleis am Abstellbahnhof ging dort ab, wo heute das Grundstück, Bahnhofstraße 22 ist.

Heute ist davon nichts mehr zu erkennen. Hier stehen westlich der Industriestraße Wohnhäuser der Wohngebiete Scharpenbergweg und Lothar-Fabian-Weg.


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