Übernahmebahnhof (auch Übergabebahnhof)

Bauzustand 1919

"Die Grundform eines Übernahmebahnhofes besteht aus drei Gleisen, wovon eines für ankommende Wagen, eines für abgehende Wagen und das kürzeste für das Umsetzen der Maschine bestimmt ist. Dieser Anschluß wird als 'auf freier Strecke' bezeichnet. Sichergestellt werden muß hierbei, daß nicht Züge aus dem Privatanschluß ohne Genehmigung in die Staatsbahn einbiegen können", so die amtliche Festlegung.

Der Übernahmebahnhof für das Nahkampfmitteldepot Hembergen bestand deshalb aus drei Gleisen; ein nördliches Ausziehgleis schloß sich Richtung Emsdetten an.

Die oben erwähnte Absicherung erfolgte zunächst durch Kontrollen und schriftliche Freigaben des Personals, später wurde dies durch eine manuell zu bedienende Gleissperre erreicht.

Gesamtlänge der drei Gleise im Übernahmebahnhof: 2.723 Meter, davon war das Ausziehgleis allein 575,6 Meter lang.

Verwendung nach dem Bau / Heutige Verwendung

Der Übernahmebahnhof diente während der Bauphase des Depots u.a. als Puffer bei der Anlieferung von Baumaterialien und Munition, und auch nach Ende des Ersten Weltkrieges bei der Anlieferung von Sprengstoffen. Ebenfalls bei der Abfuhr von Materialien.

Heute ist von dem Übernahmebahnhof nur noch ein Teil der Trasse des nördlichen Ausziehgleises in Richtung Emsdetten und der daneben angelegte Graben zu sehen.

Wann die komplette Gleisanlage jedoch abgebaut worden ist, ist nicht belegt.

Möglicherweise hat bis in 1950er Jahre noch das bis zum Bahnhofgebäude liegende Gleis aus der Depotzeit dort noch gelegen.

Als zum Ende der 1950er Jahre größere Arbeiten an den Gleisanlagen vor und im Reckenfelder Bahnhof gemacht wurden, wird wahrscheinlich dieses Gleis durch ein anderes ersetzt worden sein.

Zu diesen Arbeiten gehörte u.a. auch das Anlegen eines Behelfsbahnsteiges für die in Richtung Greven/Münster an- und abfahrenden Personenzüge.

Dieser Behelfsbahnsteig ist zwar von Sträuchern überwuchert, jedoch in Teilen noch erkennbar.


1 Zeichnung und drei Fotos
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