Das Gebäude war vollständig ausgebaut und wurde ab August 1918 genutzt.
Daß ausgerechnet das größere der insgesamt drei Verwaltungsgebäude für die Einzeldepots an dieser Stelle gebaut wurde, hatte u.a. den Grund, daß ganz in der Nähe - nämlich nur zwanzig Meter davon entfernt -, sich der Walgenbach befand. Da fiel es den Militärs nicht schwer, die Küchen- und Kantinenabfälle in den nahen Graben ableiten zu lassen.
Nach Fertigstellung sollten zeitweise 283 Personen in dem Gebäude für die Versorgung und Verpflegung aufgenommen werden können.
Nach Ende der Bauarbeiten ergab sich folgendes Bild
- 6.186,86cbm umbauter Raum
- 997,88qm Baufläche
- Betongrundmauern, Ziegelmauerwerksockel gefugt, aufgehende Wände geputzt, Keller, Erd- und Dachgeschoß, Kellerfußboden: Klinkerflachschicht. Kellerdecke: Ebene Ziegeldecke mit Eiseneinlage zwischen I-Trägern. Erdgeschoßdecke: Balkendecke mit Deckenputz, Fußbodenbelag teils Holz, teils Kunststeinplatten. Bodenräume: Holzfußboden, abgewalmtes Satteldach mit S-Ziegeln gedeckt.
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- Das Doppelverwaltungsgebäude wurde im Dezember 1919 vom Neben-Artilleriedepot Hembergen - in dem sich die Geschäftszimmer befanden - benutzt.
- Die DAG hatte 1923 ein Geschäftszimmer eingerichtet und die EHG hatte ebenfalls hier ihr Domizil gefunden
- Ab dem 21.03.1924 betreibt Wilhelm Imm als Pächter hier eine Schankwirtschaft (Kantine)
[...] (Kantine: 1 Theke, 1 langer Tisch, 1 lange Bank, 1 Ofen, 1 Spülwanne, 20 Biergläser, 12 Likörgläser. Wohlfahrtsraum: 2 Schränke mit 40 Fächern, 4 lange Tische, 8 lange Bänke, 1 Theke, 1 Ofen für Essen aufwärmen, 4 Kleiderrechen)
- Im Jahr 1927 pachtete Christian Geitz das unter dem Namen Kantine geführte Haus und benannte es in Reckenfelder Hof um
- Am 07.07.1928 ordnete das Amt Greven die Schließung des Kantinenbetriebes polizeilich an. Grund dafür war, daß der Kreisausschuß Münster den Konzessionsantrag des Christian Geitz abgelehnt hatte und die Wirtschaftskonzession des Wilhelm Imm abgelaufen war
- Am 13.04.1932 übernahm Heinrich Brinkmeyer als Pächter den Reckenfelder Hof und machte daraus das Deutsche Haus; Jahre später wurde Brinkmeyer Eigentümer
- Am 16. Mai 1945 beschlagnahmten Polen im Zuge des DP-Lagers das Gebäude
- 1950 wurde dem Gebäude ein Kino angegliedert, ein Saunabetrieb folgte Jahre später
- Als Nachfolger des Ehepaares Brinkmeyer übernahmen Tochter Irmgard und Schwiegersohn Gottfried Hillmann die Gastwirtschaft
- Zeitweise übernahmen weitere Personen als Pächter den Gaststättenbetrieb, bis Sohn Michael Hillmann mit seiner Frau Nicole nach Renovierung den Betrieb übernehmen
- Über Jahrzehnte war das Deutsche Haus Mittelpunkt gesellschaftlicher Ereignisse.
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