Kolonialwarenladen Anton Gauselmann

Am 1. April 1921 zog die Familie Anton und Helene Gauselmann mit dem Sohn Georg von Emsdetten nach Reckenfeld, wohnte im ehemaligen Wohlfahrtsgebäude (heutige Industriestraße), und kaufte zu einem späteren Zeitpunkt von einem Herrn Schulte den Schuppen A 21 (heutige Schillerstraße).

Anton Gauselmann nahm bereits 1917 seine Büroarbeit bei der Militärverwaltung im Depot auf. Anton, und seine Frau Helene wohnten zu dieser Zeit in Emsdetten. Um zu seiner Arbeitsstelle zu gelangen, pendelte Gauselmann täglich zu Fuß hin und her. 1921 erhielt die Familie eine Wohnung im Wohlfahrtsgebäude des Depots. Nach dem Ersten Weltkrieg war Gauselmann bei der Dynamit Nobel AG, danach bei der Eisenhandelsgesellschaft-Ost angestellt.

Noch heute wohnen Nachfahren von Anton und Helene Gauselmann im Block A in Reckenfeld (Anmerkung: Eine Zeit lang hieß die heutige Schillerstraße auch Schorlemer- bzw. Fürstenbergstraße).

Begonnen hatte Anton Gauselmann mit dem Verkauf von Flaschenbier, es kam der Verkauf von Futtermitteln und Getreide, der Brotverkauf und danach der Verkauf weiterer Lebensmittel hinzu. 1928/1929 machte Gauselmann in einer Anzeige auf diese Möglichkeit aufmerksam.

Ein Zeitzeuge

"Am 2. Tag nach unserer Ankunft in Reckenfeld - es war der 18. September 1927 - hatte meine Mutter mich losgeschickt: ‚Geh bitte nach A, zu Gauselmann, der soll Brot haben'. Ich bin da hingelaufen. Da war aber keiner. ‚Er - Anton Gauselmann - sei zum Bahnhof, um Brot zu holen', wurde mir gesagt. Tatsächlich kam mir Anton Gauselmann mit Pferd und Wagen in Höhe des Wasserbehälters (das spätere Haus von Herrn Dilla) an der Bahnhofstraße entgegen. Er hatte Brot vom Bahnhof (Anlieferung per Zug?) geholt und mir auf Anfrage eines verkauft. Geld hatte ich ja von meiner Mutter mitbekommen."

Der Verkauf ging während des Zweiten Weltkrieges weiter: Helene Gauselmann stand täglich im Laden, neben der Versorgung ihrer großen Familie.

Sohn Georg hat zu einem späteren Zeitpunkt den Laden vom Vater übernommen und Tochter Anita hat ihre 2-jährige Lehre dort absolviert.

Im Jahr 2006 stand der ehemalige Schuppen bzw. das Wohn- und Geschäftshaus zum Verkauf an, nachdem der letzte Bewohner Georg Gauselmann verstorben war.

Das Angebot im Jahr 1928.

Im Anbau dieses ehemaligen Schuppens
bot die Familie Gauselmann über viele
Jahrzehnte ihre Produkte an.
Anton Gauselmann. Hier: im 77. Lebensjahr.
2007
Danach erfolgte der Abbruch.

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