Reichsarbeitsdienst (RAD) in Reckenfeld

Arbeitsdienst wird zur Pflicht

Am 26. Juni 1935 wird der bisher freiwillige Arbeitsdienst (FAD)## in eine Arbeitsdienstpflicht in einem Reichsgesetz umgewandelt. Im Text dazu heißt es: "Alle jungen Deutschen beiderlei Geschlechts sind verpflichtet, im Reichsarbeitsdienst (RAD) dem Volk zu dienen. Zum Arbeitsdienst werden körperlich Untaugliche und Nichtarier, sowie solche, die mit Nichtariern verheiratet sind, nicht herangezogen. Durch Verfügung des Führers wird die Arbeitsdienstzeit auf ein halbes Jahr festgesetzt."

## (Anm.: Der freiwillige Arbeitsdienst (FAD) war ein 1931 eingeführtes öffentlich gefördertes Beschäftigungsprogramm der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung der Weimarer Republik. Junge, arbeitslose Menschen sollten sich freiwillig in ein Arbeitslager zusammenfinden, um von hier aus für eine befristete Zeit einer Tätigkeit nachzugehen, die für die Allgemeinheit einen Nutzen stiftete und andererseits den Betroffenen das Gefühl gab, gebraucht zu werden.)

An der Spitze des RAD stand die Reichsleitung des Reichsarbeitsdienstes in Berlin-Grunewald. Die im Reich existierenden Arbeitsdienstlager waren nach militärischen Gesichtspunkten eingerichtet, die Abteilungen und Gruppen desgleichen organisiert. Es wurden 32 Arbeitsgaue gebildet.

Diese 32 Arbeitsgauleitungen befehligten über 182 Arbeitsdienstgruppen. Jede dieser Gruppen fasst 5-8 Reichsarbeitsdienstabteilungen. Es gab insgesamt 1.260 solcher Abteilungen in einer Gesamtstärke von ca. 200.000 Mann.

Ab 1943 wurden aus RAD-Abteilungen auch selbstständige Flak-Batterien gebildet. Die Mannschaften erhielten eine vollwertige Flakausbildung bei der Luftwaffe und besetzten die Geschütze in RAD-Uniform. Andere Abteilungen bauten zusammen mit der Organisation Todt am Atlantik (Atlantikwall)) und am Mittelmeer Strandverhaue und kleinere Bunkeranlagen. Viele Abteilungen wurden auch zu Erschließungsarbeiten für verlagerte Rüstungsproduktionen im Reichsgebiet und zur Beseitigung von Schäden nach Luftangriffen auf deutsche Städte eingesetzt.

Uniformierung: Eine einheitliche paramilitärische Uniform wurde Anfang 1934 eingeführt. Als Farbe wurde Erdbraun für Männer und Frauen gewählt. Zur Uniform der männlichen Angehörigen des Reichsarbeitsdienstes gehörte eine Hakenkreuzbinde, die am linken oberen Ärmel unter dem Spaten mit der Dienststellenbezeichnung getragen wurde. Dazu geht die Legende, dass Hierl strikt gegen die Einführung des Hakenkreuzes war, Hitler ihn aber im Tausch für die relative Unabhängigkeit des RAD im Reichsinnenministerium dazu gezwungen habe. Zur Ausgehuniform gehörte eine in der Länge eingewölbte Mütze mit Schirm, von den Arbeitsdienstlern als "Arsch mit Griff" bezeichnet.

Dienstdauer: Die Dienstdauer betrug für Männer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren zunächst sechs Monate; die Dienstzeit war dem zweijährigen Wehrdienst vorgelagert. Im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurde sie ständig verkürzt und betrug zum Schluss nur noch sechs Wochen, die ab Mitte 1944 ausschließlich zur militärischen Grundausbildung genutzt wurden.

Der Tagesablauf mit seinen detaillierten Dienstplänen ließ den RAD-Leistenden wenig Zeit zur eigenen Verfügung und glich dem der Soldaten: Ohne Mittagsruhe summierte sich die reine Dienstzeit je Woche auf rund 76 Stunden. Zudem gab es in der knappen Freizeit praktisch keine Rückzugsmöglichkeiten. Auch die Abende waren in aller Regel verplant, und eine Möglichkeit, das Lager außerhalb der Dienstzeiten zu verlassen, war in der Regel nicht vorgesehen; dies bedurfte - wie beim Militär - einer besonderen Erlaubnis. Der RAD ersetzte das bisherige soziale Umfeld völlig. So sollte in der neuen "Gemeinschaft" eine kollektive Identität ausgebildet werden.

Eine markante Besonderheit für den Arbeitsmann war der Spaten. Er dokumentierte die körperliche Arbeit, war aber auch eine Art "Ersatzgewehr" in Bezug auf die Wehrmacht. Analog zum "Gewehr-Griffe-Kloppen" bei der Wehrmacht gab es beim RAD die "Spatengriffe".

Der Arbeitsdienstmann verdiente am Tag 25 Reichspfennige. Wenn er während seiner Dienstzeit zum Vormann (entsprach dem Gefreiten) befördert wurde, erhöhte sich sein Tagesgeld auf 50 Reichspfennige, bei Beförderung zum Obervormann auf 75. Selbstverständlich konnte sich jeder Arbeitsdienstpflichtige auch auf eine längere Dienstzeit - genau wie in der Wehrmacht - verpflichten.

Dienstgrade bis 1943:

Arbeitsmann - freiwilliger Arbeitsmann - Vormann - Obervormann - Truppführer - Obertruppführer - Unterfeldmeister - Feldmeister - Oberstfeldmeister -
Arbeitsführer - Oberarbeitsführer - Oberstarbeitsführer - Generalarbeitsführer - Obergeneralarbeitsführer - Reichsarbeitsführer

Zwei der "näheren" Gaue:

  • XVI Westfalen-Nord Sitz Münster (dem das Lager in Reckenfeld unterstellt war)
  • XX Westfalen Süd Sitz Dortmund
  • Im ersten Berichtsjahr nach Erlass des Reichsarbeitsdienstgesetzes wurden u.a. folgende Arbeiten, die von diesen Abteilungen in den vergangenen 12 Monaten durchgeführt worden waren, als vollzogen gemeldet:

  • 56.000 ha Kulturland vor Hochwasser geschützt
  • 140.000 ha nasses Kulturland entwässert
  • 25.000 ha durch Wege erschlossen
  • 1400 km neue Feldwege gebaut
  • 6000 Baugruben für Häuser ausgehoben
  • 4000 ha Wald aufgeforstet
  • 1200 km Waldwege neu angelegt u.a.m.

    "Der Reichsarbeitsdienst wurde nach Kriegsende durch das Kontrollratsgesetz Nr. 2 verboten und aufgelöst, sein Vermögen beschlagnahmt."


    Arbeitsdienstlager in Reckenfeld

    Zwei Arbeitsdienstlager werden im Münsterland errichtet, davon eines in Reckenfeld.

    Eine Zeitung berichtet: "In Reckenfeld begann im Mai 1933 ‚auf Initiative der NSDAP' der Umbau des ehemaligen Optantenhauses zu einem FAD-Lager für 300 Personen."

    (Ein paar Anmerkungen zum Umbau: Konzipiert und gebaut wurde dieses Gebäude für die Verwaltung des Munitionsdepots. Dafür wurden (Büro)Räume - kleinere als auch größere - eingerichtet, allerdings ohne Wasser- und Abwasservorrichtungen - sprich: ohne Toiletten. Wenn nun dieses Gebäude von bis zu 300 Männern mit Schlafgelegenheiten genutzt werden sollen, so sind die Einrichtung einer Küche und Kantine obligatorisch).

    1935: Es kommen die ersten 50 Jungmänner, deren Kontingent wenig später auf 150 aufgestockt wird.

    Die Siedlungsgesellschaft Münster-Land (Nachfolgerin der Eisenhandelsgesellschaft Ost (EHG)) hatte mit dem Reichsarbeitsdienst vier Arbeitsverträge über insgesamt 33.000 Tagewerke abgeschlossen. Auch die Entwässerung und die Urbarmachung der Gebiete in und um Reckenfeld, der Ausbau der Ems und der Straßenbau im Gebiet um Greven gehörten zu seinen Aufgaben.

    Die jungen Männer waren zwar mit der Entwässerung Reckenfelds und somit für eine Verbesserung der Lebensverhältnisse in Reckenfeld beschäftigt, das zur Versorgung des Lagers gepumpte Wasser entsprach aber weder in der Qualität und der Quantität den damaligen Vorstellungen. Auch tiefe und kostspielige Bohrversuche im Bereich des Lagers brachten keinen Erfolg. Auch ein Versuch in der Nähe des gegenüber liegenden ehemaligen Lokomotivschuppen war erfolglos. Erst weitere Bohrungen im weiteren Umkreis stellten letztlich die Wasserversorgung des Lagers sicher.

    Es ist wahrscheinlich, jedoch auf den Skizzen von Jankord von 1935 nicht eingezeichnet, dass die Verläufe zum Beispiel des Drosselweges und der Falkenstraße vor der Einbiegung in die Grevener Straße der Reichsarbeitsdienst vollzog.

    Aus Zeitungen, Dokumenten und Mitteilungen

    Am 25. Mai 1933 berichtet die Emsdettener Volkszeitung unter der Überschrift "Reckenfeld - Errichtung eines Lagers für den FAD (Freiwilligen Arbeitsdienst)". Auf Initiative der NSDAP wird das ehemalige Optantenhaus an der Emsdettener Straße zu einem Lager für den Freiwilligen Arbeitsdienst umgebaut. In dem Gebäude können rund 300 Personen untergebracht werden.

    Der Amtsbürgermeister im März 1946: "Herr Schlick hat von der UNRRA in Reckenfeld neben seiner Werkstatt eine Baracke aufgestellt bekommen, da er sämtliche Arbeiten für die UNRRA ausführen muss. Er bittet, da er große Unkosten mit der Aufstellung und um die Übereignung der Baracke. Bei der Besichtigung der Baracke wurde festgestellt, dass es sich um eine Baracke des RAD handelt, die noch einen Wert von 2.295 RM hat. Es wird vorgeschlagen, dass Schlick die die Baracke mieten soll."

    Im Oktober 1948: Für eine im Polenlager stehende RAD-Baracke interessiert sich die Fa. Stolte. Sie will kaufen, dagegen ist jedoch der Reichsbund für Körperbeschädigte Ortsbund Reckenfeld, sie wollen die Baracke haben.

    1946 (Monat?): Nachweisung vorhandenes RAD-Eigentum aus dem Lager in Reckenfeld übernommen (Das läuft über Treuhänder):

  • Sahle: 3 Schuhmachermaschinen, Lederwalzen, Klebepressen, Putzmaschinen - Wert 500,-- RM wurden übernommen
  • Loges: 3 Schneidernähmaschinen - Wert 400,-- RM wurden übernommen


    Reckenfelder, die in den Arbeitsdienst eingetreten sind

    Eugen Schmidt.

    Lothar Fabian.

    Helmut Grohe.

    Wilhelm Stöbis.

    Ernst Wendt.

    Walter Riemer.

    Reinhold Schimmel.

    Czekalla.

    Janotta.


    Sonstige Abbildungen

    Diese und andere Abteilungen waren in Reckenfeld im Einsatz.

    Symbol für den Reichsarbeitsdienst.

    Ist auf allen Mützen zu erkennen.

    Dieser junge Mann war vom 1.9.1935 bis 30.9.1935

    im Lager Reckenfeld stationiert.

    Die Emsdettener Straße (1935) mit dem RAD-Gebäude.

    Wer wohnte zu dieser Zeit noch an der Emsdettener Straße.


    Die NSDAP in Reckenfeld war sehr aktiv! Auf die Öffentlichkeitsarbeit legte die Partei besonders großen Wert, wie hier zu lesen - was es zum Reichsarbeitsdienstlager und dem Umfeld zu berichten gab:

  • 11.03.1936: Heldengedenkfeier in Reckenfeld. Eine eindrucksvolle Gedenkfeier für die Toten des Weltkrieges und der Bewegung wurde am Sonntag in Reckenfeld abgehalten. In geschlossenem Zuge marschierten sämtliche Gliederungen der Bewegung zum Ehrenmal, wo HJ und BDM bereits Aufstellung genommen hatten. Ortsgruppenleiter Pg. Peters hielt die Gedenkrede: bei dem Liede "Ich hatt' einen Kameraden…" legte er einen Kranz am Ehrenmal nieder. Sprecher des Reichsarbeitsdienstes trugen einige Gedichte vor. Im Schlusswort brachte Pg. Dilla auf das befreite Deutschland und seinen Führer Adolf Hitler ein Sieg-Heil aus. Die Nationallieder schlossen die eindrucksvolle Feier.
  • 13.03.1936: Werksoldatenabend zugunsten der Winterhilfe. Der Reichsarbeitsdienst, Arbeitsgau 20a, Stammabteilung 3/25, hält am Freitag um 20 Uhr im Deutschen Haus einen Werksoldatenabend ab. Der Abend steht unter dem Motto: "Werksoldaten spielen - geholfen wird vielen!" Eintrittspreis 30 Pfg.

  • Werksoldatenabend in Reckenfeld: Der Reichsarbeitsdienst Arbeitsgau 20 veranstaltete unter Mitwirkung der Gruppenkapelle aus Münster einen Bunten Abend. Schon am Nachmittag ließ die Kapelle Weisen in den Straßen erschallen. Um 8 Uhr abends war der Brinkmannsche (Anm.: Es soll sicherlich Brinkmeyer heißen) Saal bis auf den letzten Platz besetzt. Alle Erschienen kamen auf ihre Kosten und verlebten frohe Stunden. Ein guter Betrag konnte für das Winterhilfswerk abgeführt werden.
  • Ein Fest der Volksgemeinschaft findet am Sonntag, dem 5. Juli, in der Waldwirtschaft "Fichtenheim" (Anm.: Richtig muss es heißen: Fichtenhain (Leihsing)) statt. Den musikalischen Teil bestreitet die Reichsarbeitsdienstkapelle Gruppe 200, unter Leitung des Musikzugführers Heinrichs.
  • 22.01.1937: Kameradschaftsabend der NSKOV. Die Ortsgruppe Reckenfeld hatte im Deutschen Haus zu einem Kameradschaftsabend eingeladen, der von den Mitgliedern und deren Angehörigen sehr zahlreich besucht war. In dem mit dem Hoheitszeichen und den Fahnen der Bewegung festlich geschmückten Saale des Deutschen Hauses begrüßte der Kameradschaftsführer R. Schimmel die Erschienenen. Der Hoheitsträger der Partei und Bürgermeister Pg. Peters sowie der Vertreter des Gauobmanns, Pg. Brüning, brachten durch ihr Erscheinen zum Ausdruck, dass sie in enger Zusammenarbeit mit der Kameradschaft stehen. Kameradschaftsführer Schimmel erinnerte in seiner Ansprache an die Wiedereinführung der Wehrpflicht, die der Organisation der alten Soldaten besonders am Herzen liege. Er gedachte der Toten des Weltkrieges und der verstorbenen Mitglieder. Durch Erheben von den Plätzen und durch ein stilles Gedenken ehrten die Kameraden die Toten. Im Auftrage des Reichskriegsopferführers überreichte der Kameradschaftsführer zwei seiner bewährten Mitarbeiter das Bild des Pg. Oberlindober. Die Kapelle des Reichsarbeitsdienstes umrahmte die Feier, die noch ausgefüllt wurde mit Gedichten, einem Theaterstück und einer Verlosung. Mit einem drei-fachen Sieg-Heil auf den Führer schloss der erste Teil. Im zweiten Teil verlebte man frohe Stunden und man bald die Sorgen des Alltags vergaß. Die Jugend kam auch zu ihrem Recht und konnte lange das Tanzbein schwingen.
  • 17.01.1938: Die so vordringliche und unbedingte Lösung des Entwässerungsproblems ist nunmehr durch Inanspruchnahme des Reichsarbeitsdienstes gelöst. Die nächste Aufgabe besteht darin, für passierbare Straßen zu sorgen. Der Anfang sei gemacht, und auch diese Arbeit soll zur allgemeinen Zufriedenheit ausgeführt werden.
  • Das muss aufhören. Demnächst beginnen wieder die Arbeiten in den Gärten der Siedler. Da macht sich schon jetzt die Unsitte bemerkbar, dass man beispielweise Kohlstrünke und Gartenrückstände aus Bequemlichkeitsgründen einfach in die Entwässerungsgräben wirft. Zunächst ist dieses eine Unsitte und trägt wirklich nicht zur Verschönerung des Dorfbildes bei, eine zweckmäßige Verwendung läge auch im Sinne des Vierjahresplanes, beispielweise derlei Sachen zu kompostieren oder zu verbrennen. Da die Gräben zudem mit hohen Kosten durch den Reichsarbeitsdienst in Ordnung gebracht wurden, sollte jeder Siedler mit dazu beitragen, dass die Gräben in Ordnung bleiben. Der Bürgermeister wird unnachsichtig gegen jeden vorgehen, der sich hiergegen verstößt. Es muss auch im Interesse eines jeden einzelnen liegen, dass Reckenfeld eine Gartenstadt ist.
  • 12.05.1938: Kammerkonzert im Reichsarbeitsdienstlager Im Rahmen der kulturellen Betreuung unserer Arbeitsdienstmänner findet heute, Donnerstagabend, 20 Uhr, im hiesigen Arbeitsdienstlager ein Kammerkonzert statt. Um auch der Bevölkerung Reckenfelds diesen seltenen Kulturgenuss zu vermitteln, hat die Führung der Arbeitsdienstabteilung den Kreis der Teilnehmer auf alle Musikfreunde ausgedehnt. Die Bevölkerung wird daher, bei kostenlosem Eintritt, zu dieser Veranstaltung herzlichst eingeladen.

    Ausführende des Kammerkonzerts sind: Violine Musikdirektor R. Degenhardt, Köln, Komponist und Violinen-Virtuose. Klavier Frl. Liselotte Degenhardt, Köln. Die Vortragsfolge umfasst im ersten Teil: Berceuse de Jocelyn von Godard, Larghetto von Mozart, Air (auf der G-Saite) von Bach, Andante piu espressivo von Brahms, Frühlings-Läuten von Degenhardt, Andantino piu tosto Allegretto (Dritter Satz aus der Sonate A-Dur Op.12) von Beethoven. Der zweite Teil sieht folgende Stücke vor: Aufforderung zum Tanz von v. Weber, Morgenstimmung aus Peer Gynt, Suite von Grieg. Ein Frühlings-Lied von Degenhardt, Menuetto Es-Dur von Beethoven, Menuetto D-Dur von Mozart, Rondo capriccio (Dritter Satz aus dem Violin- Konzert D-Dur) von Degenhardt.
  • 15.05.1938: Musikalische Delikatessen im Reichsarbeitsdienstlager Es war mehr als ein glücklicher Zufall, dass die Führung der Arbeitsdienstabteilung 5/136 keinen geringeren als Musikdirektor R. Degenhardt, Köln, nebst seiner Tochter zu einem Kammerkonzert verpflichtete. Außer den Arbeitsdienstmännern konnten die Bewohner Reckenfelds sowie der Lehrgang der Gauschule hieran teilnehmen. Das gutgewählte Programm bildete eine wahre Delikatesse höchster musikalischer Kunstgenüsse.

    Die musikalischen Darbietungen des ersten Teiles wurden mit dem bekannten Wiegenlied von Godard eröffnet. Dieses Stück war als Einführung recht passend gewählt. Als nächstes folgte das leichtbeschwingte Mozartsche Larghetto. In folgenden Punkten wurden den Zuhörern Bach und Brahms vorgestellt. Diese gewählte Melodik unserer alten Meister konnte nicht besser vermittelt werden. Ein recht lebendiges Frühlingsbild zauberte uns Herr Degenhardt mit seiner eigenen Komposition, betitelt "Frühlingsläuten", hervor.

    Der zweite Teil brachte zu Anfang "Aufforderung zum Tanz" von Karl Maria von Weber für Klavier vierhändig, meisterhaft von Vater und Tochter gespielt. Der nordische Komponist E. Grieg kam durch seine Morgenstimmung aus der Peer-Gynt-Suite wirkungsvoll zu Gehör. Beethoven und Mozart offenbarten sich in zwei Menuetten.

    Als weitere Zugabe folgte wiederum eine eigene Komposition, die Vogelserenade, ein Wettstreit zwischen dem Kanarienvogel und dem Dompfaff. War nach jeder Darbietung der Beifall groß, so wollte er nun kein Ende nehmen. Als Abschluss folgte der dritte Satz aus dem Violinen-Konzert D-Dur von Degenhardt. Auch hier mussten die Künstler ob des donnernden Beifalls sich zu einer Zugabe "Reiter der Pussta", von Degenhardt entschließen. Zu schnell verliefen die angenehmen Stunden und wenn der Führer der Arbeitsdienstabteilung, Feldmeister Riemer den Dank aller Anwesenden zum Schluss den Künstlern darbrachte und den Wunsch äußerte, recht bald eine Wiederholung solchen Kunstgenusses zu erhalten, so schließen wir uns dem Dank und Wunsche an.
  • Die ersten Nürnbergfahrer verließen Reckenfeld Dienstagmorgen verließen 57 Arbeitsmänner der Reichsarbeitsdienstabteilung 5/163, General von Bernhardi, Reckenfeld. Nach einem Aufenthalt in Reckenfeld werden sie den übrigen Teilnehmern des Gaugebietes in Bocholt zugeteilt, um dann nach Nürnberg, der Stadt der Reichsparteitage zu fahren. Bei der Verabschiedung durch den Abteilungsführer, Feldmeister Riemer, strahlten die Augen unserer braunen Jungen, denen es nun vergönnt ist, nach einer unvergleichlich schönen Fahrt durch Deutschlands Gaue an dem Vorbeimarsch vor dem Führer teilzunehmen. Wir Reckenfelder sind besonders stolz, dass wir dem Führer durch unsere Arbeitsmänner einen stillen Gruß übersenden können.
  • 21.08.1938: In den benachbarten Orten, wo es mehr geregnet hat, haben sich die Erntearbeiten etwas verzögert. Um auch dort das Getreide sicher zu stellen, sind von der hiesigen Reichsarbeitsdienstabteilung einige Erntekommandos entsandt worden. Mit Hilfe des planmäßigen Ernteeinsatzes aller verfügbaren Kräfte wird die Getreideernte 1938 bald überall restlos geborgen sein.
  • 11.9.1938: Die Teilnehmer der hiesigen Reichsarbeitsdienstabteilung am Reichsparteitag kehrten Donnerstag aus Nürnberg zurück. Die zurückgebliebenen Arbeitsdienstmänner hatten sich zum Empfang am Bahnhof eingefunden und mit Musik ging es zum Lager. Strahlenden Auges werden nun die Reiseeindrücke und nicht zuletzt die unvergessliche Parade vor dem Führer erzählt.
  • Sept. 1938: Schon heute spricht Jung und Alt von dem großen Sportfest der Reichsarbeitsdienstabteilung am 24. und 25. d. Mts. Die getroffenen Vorbereitungen lassen erwarten, dass jeder Besucher auf seine Kosten kommt.

    Nicht ganz acht Tage trennen uns von dem Festereignis, dem Sportfest der Reichsarbeitsdienstabteilung 5/163 "General von Bernhardi". Das nun vorliegende Programm meldet für Sonnabend einen Kameradschaftsabend im Deutschen Haus. Sonntagmorgen finden die leichtathletischen Wettkämpfe, 14 Uhr ein Propagandamarsch der Abteilung statt mit einem Vorbeimarsch vor dem Oberarbeitsführer Hinkel am Dorfplatz, dann folgen Preisschießen und -kegeln, Konzert und Tanz im Deutschen Haus. Der Musikzug der Gruppe 163 in Stärke von 36 Mann besorgt den musikalischen Teil der Veranstaltungen. Dieser kurze Überblick vermittelt schon ein kleines Bild, so dass das Abteilungssportfest wohl von keinem Reckenfelder versäumt wird.
  • Sept. 1938: Abteilungssportfest der RAD-Abteilung 5/163. Morgen, Sonnabend, dem 24. September, ab 19 Uhr, Kameradschaftsabend im Deutschen Haus. ? Sonntag, dem 25. Sept., ab 9 Uhr leichtathletische Wettkämpfe der Formationen und Sportvereine Reckenfelds, Grevens, Emsdettens und Saerbecks auf dem Sportplatz bei Leihsing. 14 Uhr Propagandamarsch der Reichsarbeitsdienstabteilung 5/163 durch Reckenfeld, anschließend Vorbeimarsch vor dem Gruppenführer Oberarbeitsführer Hinkel auf dem Dorfplatz. Ab 15 Uhr Preisschießen und Preiskegeln (Deutsches Haus). Ab 16 Uhr Konzert des Musikzuges. 20 Uhr Siegerehrung und Preisverteilung, anschließend Tanz mit Einlagen ebenfalls im Deutschen Haus. Es wirkt mit: der Musikzug der RAD-Gruppe 163 Tecklenburg in Stärke von 36 Mann.
  • 27.10.1938: Stete Mitarbeit - der Dank an den Führer. Im Gemeinschaftsraum der Reichsarbeitsdienstabteilung fand Mittwochabend die Mitgliederversammlung der Ortsgruppe der NSDAP statt. Nach dem gemeinschaftlich gesungenen Lied "Volk an's Gewehr" begrüßte in Vertretung des verhinderten Ortsgruppenleiters der Organisationsleiter Pg. Rathert die Parteigenossen und Parteigenossinnen. Sein besonderer Gruß galt dem Redner Pg. Kühle, Greven. Nach dem Führergruß gedachte man zunächst des am Montag zu Grabe getragenen Pg. Schüller durch Erheben und ein kurzes stilles Gedenken. Dann ergriff Pg. Kühle das Wort. Einleitend würdigte er die Großtat des Führers in den letzten Wochen, die Schaffung Großdeutschlands, unter dem starken Schutz unserer Wehrmacht. Welcher Gegensatz der Verhältnisse vor 1933 und nachher.

    Einen breiteren Raum nahmen nachher die präzise geformten Ausführungen der weltanschaulichen Ausrichtung des Deutschen Volkes ein. Das Wort Weltanschauung zerpflückte er, um die verstandes- und glaubensmäßige Einfassung der wissenschaftlichen gegenüberzustellen. Über Kopernikus und Galilei ging der Redner zu der Vererbung und der Rassenfrage über. Scharf geißelte er die Lehren des Liberalismus. Dann machte Pg. Kühle Angaben über das weitere Studium der weltanschaulichen Fragen, wozu auch das monatlich erscheinende Schulungsheft wertvolle Beiträge liefert. Zum Schluss forderte er alle auf, dem Führer stets als Vorbild zu nehmen und ihm nachzufolgen, dann ist uns um unsere Zukunft nicht bange. Lebhafter Beifall dankte dem Redner für seine gut gewählten Ausführungen. Ein drei-faches Sieg Heil auf den Führer und die National-lieder beschlossen diese Versammlung. Anschließend fand eine kurze Besprechung der politischen Leiter statt, in welcher Näheres über die Teilnahme an der Großveranstaltung am kommenden Sonntag in Münster bekanntgegeben wurde. Abfahrt 8.17 Uhr ab hier.
  • 29.10.1938: Kleine Tageschronik. Für kurze Zeit ist es im Reichsarbeitsdienst still geworden. Anfang der Woche haben uns die Männer des Spatens verlassen, um den nächsten Jahrgang, der am 2. November eintrifft, Platz zu machen.
  • 06.11.1938: Kleine Tagesumschau Der Anfang des Monats war entscheidend für unsere jungen Männer, die nun als Arbeitsdienstmann oder als Soldat dem Vaterland dienen. Mittwoch erhielt die Reichsarbeitsdienstabteilung in der Emsdettener Straße (Anm.: heutige Industriestraße) wiederum Neulinge, so dass es dort wieder recht lebhaft zugeht.
  • 2.12.1938: Unter den Neulingen, die Anfang des Monats ihren Einzug bei unserer Reichsarbeitsdienstabteilung in der Emsdettener Straße hielten, befinden sich auch 19 Arbeitsdienstmänner aus Großdeutschlands jüngstem Gau, dem Sudetenland.
  • 21.12.1938: Sonnenwend- und Weihnachtsfeier der Reichsarbeitsdienstabteilung 5/163. Wochen sind nun vergangen, da ein neuer Jahrgang Einzug hielt in die Reichsarbeitsdienstläger. Während dieser Zeit taten sie ihre Pflicht, jeder auf seinen Posten, und nun zum Weihnachtsfest kehren sie für einige Tage zurück ins Elternhaus. Vorher sollten nun die jungen Arbeitsdienstmänner die Sonnenwend- und Weihnachtsfeier im Kameradenkreise verleben. Mit diesen Feiern setzen die Männer des Spatens die Pflege eines uralten germanischen Brauchtums fort, wie sie es in der Hitlerjugend schon frühzeitig lernen.

    Zu der Sonnenwendfeier der Reichsarbeitsdienstabteilung 5/163 hatten die Arbeitsdienstmänner auf dem Sportplatz bei Leihsing einen großen Holzstoß errichtet. Gegen 21 Uhr rückte die Abteilung dort ein und nahm Aufstellung. Aus der Ferne ertönte: "Flamme empor!", von einem Hornisten geblasen. Mit einem Feuerspruch wurde der Holzstoß angezündet und der scharfe Ostwind ließ die Flammen gegen die sternenklare Nacht aufsteigen. Mit passenden Worten des Abteilungsführers Oberfeldmeister Jungjohann klang diese Feier im Gedenken an den Führer aus.

    Anschließend kehrten die Arbeitsmänner zur Abteilung zurück, wo im Gemeinschaftsraume der brennende Tannenbaum den Beginn der Weihnachtsfeier verkündete. Bald klingen die ersten Weihnachtslieder durch den Raum, begleitet von der Hauskapelle. Recht stimmungsvoll wurde hierauf das Gedicht "Weihnachten" von einem Kameraden vorgetragen. Dann sprach der Abteilungsführer, Oberfeldmeister Jungjohann, zu seinen Kameraden und forderte sie auf, das Vaterland immer die Treue zu halten und sich stets des geleisteten Eides bewusst zu sein als Ausdruck des Dankes für unseren Führer. Nun war der Moment gekommen, auf den die jungen Männer sehnlichst gewartet hatten, auf den Einzug des mit Geschenken beladenen Weihnachtsmannes. Sehr reichlich waren die Gaben, die er jedem Einzelnen überreichte und die mit freudestrahlenden Gesichtern quittiert wurden. Die Hauskapelle verschönerte den Abend durch ihre musikalischen Vorträge. Auch der Magen sollte nicht zu kurz kommen, denn Kaffee und Kuchen wurden nun aufgetragen. So ging auch diese Feier ihrem Ende zu, die allen Teilnehmern unvergessen bleibt und die in echtem Kameradschaftsgeist durchgeführt wurde.
  • RAD Reicharbeitsdienst. Der Reichsarbeitsdienst (RAD) war eine Organisation im nationalsozialistischen Deutschen Reich. Das Gesetz für den Reichsarbeitsdienst wurde am 26. Juni 1935 erlassen. § 1(2) lautete: "Alle jungen Deutschen beiderlei Geschlechts sind verpflichtet, ihrem Volk im Reichsarbeitsdienst zu dienen. Zunächst wurden junge Männer (vor ihrem Wehrdienst) für 6 Monate zum Arbeitsdienst einberufen. Vom Beginn des Zweiten Weltkriegs an wurde der Reichsarbeitsdienst auf die weibliche Jugend ausgedehnt.

  • Abbildungen zu obigen Texten

    Bürgermeister Peters.

    (Anm.: Am 3.3.1934 wird Peters als

    Gemeindevorsteher von

    Greven l.d.E. eingewiesen)

    Das Deutsche Haus in den 1930er Jahren.

    Das Deutsche Haus von innen.

    Gaststätte "Fichtenhain" - Leihsing.

    .

    Gräben mussten vertieft und ausgehoben werden.

    Der Reckenfelder Bahnhof in den 1930er Jahren.


    Weitere Meldungen aus anderen Quellen

  • Waren 1932 noch Vorstöße der Amtsverwaltung, eine direkte Straßenverbindung zwischen Reckenfeld und Greven-Dorf zu bauen, an dem Widerstand vor allem der Bauern gescheitert, so wurden nun die Infrastrukturprojekte, die der RAD in Reckenfeld und der Bauerschaft Greven links der Ems durchführte, doch allgemein begrüßt und unterstützt. Diese umfangreichen Maßnahmen waren nur möglich gewesen, weil die nationalsozialistische Regierung bis Ende 1934 ca. 5 Mrd. RM in die Arbeitsbeschaffung investiert hatte.
  • Bei der Gemeindewahl 1933 erhält Bauer Heinrich Howest Engberding das Votum des Wählers und wird wieder Gemeindevorsteher. Die Nazis fechten kurzerhand die Wahl an, setzen den verdienstvollen Vorsteher, der seit 1894 Bürgermeister der Gemeinde Greven links der Ems ist, ab, und setzen, ohne viel zu fragen, mit dem Reckenfelder Fritz Peters einen anderen Bürgermeister ein.
  • Für Greven-Dorf und die Bauerschaften des Amtes Greven schien das Problem der Arbeitslosigkeit langfristig gelöst. Problematisch war jedoch weiterhin die Lage in Reckenfeld. In einem Bericht an die Gauwirtschaftsberatung Münster über den Berichtszeitraum Februar 1937 schrieb die NSDAP-Kreisleitung Münster-Land: "Zur Überwindung der Arbeitslosigkeit in Reckenfeld sowie der dortigen schwierigen politischen und sozialen Verhältnisse sind erfolgversprechende Verhandlungen auf Errichtung einer Gussholz- und einer Korkfabrik angebahnt. Man erwarte 40 bis 60 weitere Arbeitsplätze."
  • 24.04.1934 Auch in Reckenfeld feiert man Hitlers Geburtstag. Am Sonntag gedachten auch die Reckenfelder Einwohner des Geburtstages Adolf Hitlers. Morgens gegen 6 Uhr konnte man hier und da den Weckruf vernehmen. Ein Feldgottesdienst war wohl die schönste und würdigste Einleitung, wie sie einem solchen großen Tag nur gegeben werden kann. In tiefer Andacht hatten sich alle Kameraden des RAD, alle dem BDM zugehörigen Mädel, die Frauen der NS-Frauenschaft usw. zusammengefunden. Anschließend an den Gottesdienst wurde der BDM mit Marschmusik zum "Deutschen Haus" gebracht, wo eine kurze Besprechung für die Mitglieder stattfand. Das Konzert am Nachmittag rief alle Einwohner zu recht frohen und geselligen Stunden zusammen. Für ein sehr abwechslungsreiches und schönes Program sorgten der RAD, BDM und die Jungmädelschaft. Mit einem Theaterstück "Das neue Deutschland", aufgeführt vom BDM, fand die Feier einen sehr schönen Abschluß.
  • 28. 07.1934: Weihe des Arbeitsdienstlagers Reckenfeld. Die ursprünglich für den heutigen Samstag vorgesehene Weihe des Arbeitsdienstlagers Reckenfeld ist verlegt worden. Demnach wird die Einweihung am Samstag, den 4. August, durch den Gauarbeitsführer Pg. Zimmermann vorgenommen. Aus diesem Anlass finden sportliche Veranstaltungen statt. (Anm.: Fand diese Weihe ohne Arbeitsmänner und Offiziere statt?).
  • 17.01.1938: Die so vordringliche und unbedingte Lösung des Entwässerungsproblems ist nunmehr durch Inanspruchnahme des Reichsarbeitsdienstes gelöst. Die nächste Aufgabe besteht darin, für passierbare Straßen zu sorgen. Der Anfang sei gemacht, und auch diese Arbeit soll zur allgemeinen Zufriedenheit ausgeführt werden.
  • 24.01.1938: Da die Gräben zudem mit hohen Kosten durch den Reichsarbeitsdienst in Ordnung gebracht wurden, sollte jeder Siedler mit dazu beitragen, dass die Gräben in Ordnung bleiben. Der Bürgermeister wird unnachsichtig gegen jeden vorgehen, der sich hiergegen verstößt. Es muss auch im Interesse eines jeden einzelnen liegen, dass Reckenfeld eine Gartenstadt ist und bleibt und keine Müllabladestelle.
  • 07.03.1938: Schulungsabend der NSDAP. Im Führerzimmer des Reichsarbeitsdienstes fand der monatliche Schulungsabend der Ortsgruppe statt, wozu die Amtswalter der Partei und die Warte der einzelnen Gliederungen erschienen waren. Redner des Abends war der Oberfeldmeister Vogel(s), Führer der Arbeitsdienstabteilung. Dieser ergriff dann das Wort zu seinen längeren Ausführungen, die die körperliche, seelische und geistige Erziehung des Arbeitsdienstmannes behandelten. Zuvor begrüßte er die Anwesenden und gab seiner Freude zum Ausdruck, dass die in den letzten Jahren locker gewordene Verbindung mit der Ortsgruppe sich in einer innigen gewandelt habe. Zu seinem Thema übergehend erklärte er, dass die Amtswalter der Partei und der Gliederungen in der politischen Erziehung ihrer Betreuten die gleichen Aufgaben haben wie die Führer des Reicharbeitsdienstes. Lebhafter Beifall dankte dem Redner für seine Aufschlussreichen Ausführungen. Einzelne Punkte des Themas wurden in der nachfolgenden eifrigen Aussprache ausgiebig besprochen. Der nächste Schulungsabend findet am 30. März statt.
  • 25.3.1938: Ehrenvolle Auszeichnung: Oberstfeldmeister Vogel(s), Führer des hiesigen Arbeitsdienstlagers erhielt die Ehrenurkunde der Reichsregierung für Einsatz mit Blut und Leben für Deutschlands Bestand in den Nachkriegsjahren. (Anm.: Familie Vogel(s)) kaufte das ehemalige Wach- und Offiziersgebäude, das noch 2017 an der Industriestraße steht).
  • 12.5.1938: Kammerkonzert im Reichsarbeitsdienstlager. Im Rahmen der kulturellen Betreuung unserer Arbeitsdienstmänner findet heute, Donnerstagabend, 20 Uhr, im hiesigen Arbeitsdienstlager ein Kammerkonzert statt. Um auch der Bevölkerung Reckenfelds diesen seltenen Kulturgenuss zu vermitteln, hat die Führung der Arbeitsdienstabteilung den Kreis der Teilnehmer auf alle Musikfreunde ausgedehnt. Die Bevölkerung wird daher, bei kostenlosem Eintritt, zu dieser Veranstaltung herzlichst eingeladen. Ausführende des Kammerkonzerts sind: Violine Musikdirektor R. Degenhardt, Köln, Komponist und Violinen-Virtuose. Klavier Frl. Liselotte Degenhardt, Köln. Die Vortragsfolge umfasst im ersten Teil: Berceuse de Jocelyn von Godard, Larghetto von Mozart, Air (auf der G-Saite) von Bach, Andante piu espressivo von Brahms, Frühlings-Läuten von Degenhardt, Andantino piu tosto Allegretto (Dritter Satz aus der Sonate A-Dur Op.12) von2.10.1938: Abschiedsfeier der Reichsarbeitsdienstabteilung 5/163. Ein halbes Jahr ist nun vergangen, da unsere Arbeitsdienstmänner ihren Einzug in die Emsdettener Straße hielten. Schnell ging die Zeit dahin, in der sie den Ehrenrock der Arbeit trugen und mitschaffen konnten am Aufbauwerk des Führers. Am 25. Oktober, also am kommenden Dienstag, nehmen die Männer des Spatens Abschied von Reckenfeld, das sie in der Zeit ihres Hierseins liebgewonnen haben, um bald den erdgrauen Rock mit dem des Soldaten zu vertauschen.

    So fand am Donnerstagabend in dem Gemeinschaftsraum der Abteilung die Abschiedsfeier der Arbeitsdienstmänner statt. Am Vormittag nahmen die einzelnen Trupps von ihrer Baustelle mit dem Gesang: Reserve hat Ruh', Abschied von der Stätte, an der sie für Volk und Führer den Sommer über ihre Arbeit leisteten. Des Abends nach dem gemeinschaftlichen Abendessen begann die eigentliche Feier. Diese wurde mit einer Ansprache des seit dem 5. Oktober nach hier versetzten Abteilungsführers, Oberfeldmeister Jungjohann eröffnet. Nach der Verteilung echt guter Schießpreise, wurde die Ernennung einzelner zum Vormann ausgesprochen: ferner erhielten einige für sehr gute Führung eine Ehrengabe ausgehändigt. Mit einem begeisterten Bekenntnis zu unserem Führer schloss der offizielle Teil. Im gemütlichen Teil wechselten gemeinschaftliche Lieder mit humoristischen und Gesangseinlagen ab. Recht gemütlich daher, zu schnell verliefen die Stunden, als Feierabend gemacht werden musste. So scheiden nun unsere Arbeitsdienstmänner und sie werden nicht von ihrer Dienstzeit erzählen, ohne der schönen Gartenstadt Reckenfeld zu gedenken. Beethoven. Der zweite Teil sieht folgende Stücke vor: Aufforderung zum Tanz von v. Weber, Morgenstimmung aus Peer Gynt, Suite von Grieg. Ein Frühlings-Lied von Degenhardt, Menuetto Es-Dur von Beethoven, Menuetto D-Dur von Mozart, Rondo capriccio (Dritter Satz aus dem Violin- Konzert D-Dur) von Degenhardt).
  • 20.09.1938: Arbeitsdienstmänner verhinderten Waldbrand: Sonntagabend gegen 18.30 Uhr, wurde die Wache der Reichsarbeitsdienstabteilung 5/163 von einem Landwirtssohn benachrichtigt, dass im Walde hinter der Abteilung (Verbindungsweg vom Ortsteil A zum Bahnhof) ein Brand ausgebrochen sei. Der Führer vom Dienst setzte sofort ein Löschkommando in Marsch. Es waren die von einer hiesigen Firma aufgestapelten Juteballen in Brand geraten. Um ein Übergreifen auf den umliegenden Kiefernwald zu verhindern, warfen die Arbeitsmänner einen Graben. Nach 45 Minuten konnten die Arbeiten eingestellt werden. Der Sohn des Landwirts blieb auf der Wache zurück. Die Brandursache ist unbekannt.
  • 23.9.1938: Abteilungssportfest der RAD-Abteilung 5/163: Morgen, Sonnabend, dem 24. September, ab 19 Uhr, Kameradschaftsabend im Deutschen Haus. ? Sonntag, dem 25. Sept., ab 9 Uhr leichtathletische Wettkämpfe der Formationen und Sportvereine Reckenfelds, Grevens, Emsdettens und Saerbecks auf dem Sportplatz bei Leihsing. 14 Uhr Propagandamarsch der Reichsarbeitsdienstabteilung 5/163 durch Reckenfeld, anschließend Vorbeimarsch vor dem Gruppenführer Oberarbeitsführer Hinkel auf dem Dorfplatz. Ab 15 Uhr Preisschießen und Preiskegeln (Deutsches Haus). Ab 16 Uhr Konzert des Musikzuges. 20 Uhr Siegerehrung und Preisverteilung, anschließend Tanz mit Einlagen ebenfalls im Deutschen Haus. Es wirkt mit: der Musikzug der RAD-Gruppe 163 Tecklenburg in Stärke von 36 Mann.
  • 06.11.1938: Der Anfang des Monats war entscheidend für unsere jungen Männer, die nun als Arbeitsdienstmann oder als Soldat dem Vaterland dienen. Mittwoch erhielt die Reichsarbeitsdienstabteilung in der Emsdettener Straße wiederum Neulinge, so dass es dort wieder recht lebhaft zugeht.
  • 21.12.1938: Sonnenwend- und Weihnachtsfeier der Reichsarbeitsdienstabteilung 5/163 Wochen sind nun vergangen, da ein neuer Jahrgang Einzug hielt in die Reichsarbeitsdienstläger. Während dieser Zeit taten sie ihre Pflicht, jeder auf seinen Posten, und nun zum Weihnachtsfest kehren sie für einige Tage zurück ins Elternhaus. Vorher sollten nun die jungen Arbeitsdienstmänner die Sonnenwend- und Weihnachtsfeier im Kameradenkreise verleben. Mit diesen Feiern setzen die Männer des Spatens die Pflege eines uralten germanischen Brauchtums fort, wie sie es in der Hitlerjugend schon frühzeitig lernen.

    Zu der Sonnenwendfeier der Reichsarbeitsdienstabteilung 5/163 hatten die Arbeitsdienstmänner auf dem Sportplatz bei Leihsing einen großen Holzstoß errichtet. Gegen 21 Uhr rückte die Abteilung dort ein und nahm Aufstellung. Aus der Ferne ertönte: "Flamme empor!", von einem Hornisten geblasen. Mit einem Feuerspruch wurde der Holzstoß angezündet und der scharfe Ostwind ließ die Flammen gegen die sternenklare Nacht aufsteigen. Mit passenden Worten des Abteilungsführers Oberfeldmeister Jungjohann klang diese Feier im Gedenken an den Führer aus.

    Anschließend kehrten die Arbeitsmänner zur Abteilung zurück, wo im Gemeinschaftsraume der brennende Tannenbaum den Beginn der Weihnachtsfeier verkündete. Bald klingen die ersten Weihnachtslieder durch den Raum, begleitet von der Hauskapelle. Recht stimmungsvoll wurde hierauf das Gedicht "Weihnachten" von einem Kameraden vorgetragen. Dann sprach der Abteilungsführer, Oberfeldmeister Jungjohann, zu seinen Kameraden und forderte sie auf, das Vaterland immer die Treue zu halten und sich stets des geleisteten Eides bewusst zu sein als Ausdruck des Dankes für unseren Führer. Nun war der Moment gekommen, auf den die jungen Männer sehnlichst gewartet hatten, auf den Einzug des mit Geschenken beladenen Weihnachtsmannes. Sehr reichlich waren die Gaben, die er jedem Einzelnen überreichte und die mit freudestrahlenden Gesichtern quittiert wurden. Die Hauskapelle verschönerte den Abend durch ihre musikalischen Vorträge. Auch der Magen sollte nicht zu kurz kommen, denn Kaffee und Kuchen wurden nun aufgetragen. So ging auch diese Feier ihrem Ende zu, die allen Teilnehmern unvergessen bleibt, und die in echtem Kameradschaftsgeist durchgeführt wurde.
  • Mit Wirkung vom 1.9.1940 wurde die Poststelle in ein Zweigpostamt umgewandelt. Vorsteher blieb der bisherige Leiter Heinrich Wildemann. Im Krieg wurden die männlichen Briefzusteller eingezogen und Frauen eingestellt. Infolge des Reichsarbeitsdienstlagers mit ungefähr 200 Personen war ausschlaggebend, eine zusätzliche weibliche Zustellkraft zu beantragen. Diese wurde auch genehmigt.
  • Aus anderen Unterlagen

  • Reckenfelder Bote (1933): ... das ehemalige Optantenhaus, das heutige Wohnhaus Patten an der Industriestraße, zum Arbeitsdienstlager umgebaut wurde und erste Verhandlungen zur Einquartierung des Reichsarbeitsdienstes in Reckenfeld aufgenommen wurden?
  • Reckenfelder Bote (1934): ... das sogenannte Optantenhaus (heutige Besitzung Patten an der Industriestraße) war derart verfallen, dass an eine Renovierung zunächst nicht gedacht wurde? Erst im Verlaufe des Jahres 1934 erkannte man die Verwertungsmöglichkeit des Gebäudes, renovierte es mit einem erheblichen Kostenaufwand und holte anschließend den Reichsarbeitsdienst nach Reckenfeld.
  • Reckenfelder Bote (1934): ... das Reichsarbeitsdienstlager in Reckenfeld errichtet wurde? Im Jahre 1934 baute die Siedlungsgesellschaft Münster-Land, die ein Jahr zuvor die Immobilien der damaligen Eisenhandelsgesellschaft Ost ersteigert hatte, das an der damaligen Emsdettener Straße, der heutigen Industriestraße gelegene Optantenhaus für das Arbeitslager um. In den nachfolgenden Jahren bewohnte der Reichsarbeitsdienst, junge Männer von etwa 17 bzw. 18 Jahren (Anm: Richig muss es heißen zwischen 17 und 25 Jahren), das Lager. Diese wurden vom Staat zur Vorbereitung auf den Wehrdienst, für besondere Maßnahmen, so die Entwässerung des Gebietes in und um Reckenfeld eingezogen.
  • Reckenfelder Bote (1934): Schizophrenie am Rande: Die jungen Männer waren zwar mit der Entwässerung Reckenfelds und somit für eine Verbesserung der Lebensverhältnisse in Reckenfeld beschäftigt, das zur Versorgung des Lagers gepumpte Wasser entsprach aber weder in der Qualität und der Quantität den damaligen Vorstellungen. Auch tiefe und kostspielige Bohrversuche im Bereich des Lagers brachten keinen Erfolg. Auch ein Versuch in der Nähe des gegenüber liegenden Maschinenschuppens war erfolglos. Erst weitere Bohrungen im weiteren Umkreis stellten letztlich die Wasserversorgung des Lagers sicher. Das damalige Arbeitsdienstlager ist heute das Mehrfamilienhaus Patten an der Industriestraße. Hier wurden im August 1925 Familien aus Oberschlesien und den damals an Polen abgetretenen ehemals deutschen Ostgebieten untergebracht.
  • Reckenfelder Bote (1935): Die Siedlungsgesellschaft Münster-Land hat mit dem Reichsarbeitsdienst vier Arbeitsverträge über insgesamt 33.000 Tagewerke abgeschlossen. Der Einsatz des Arbeitsdienstes, der im heutigen Wohnhaus Patten an der Industriestraße untergebracht war, diente der Entwässerung und der Urbarmachung der Gebiete in und um Reckenfeld, dem Ausbau der Ems und dem Straßenbau im Gebiet um Greven. Anfang des Zweiten Weltkrieges wurde das Arbeitsdienstlager dann aufgelöst und die in ihm zusammengeschlossenen jungen Menschen kamen an die Front. Das Gebäude an der Industriestraße diente dann bis zum Ende des Krieges der viele Jahre in Greven ansässigen Schuhfabrik Sahle, dem Vorläufer der Firma Lady-star als Fertigungsstätte. Hier wurden u.a. die damals so beliebten und notwendigen Holzpantinen, kurz "Kläpperkes" genannt, angefertigt.
  • Reckenfelder Bote (Nov. 1979): Der RAD, der seit einigen Jahren mit den Entwässerungsarbeiten in Reckenfeld beauftragt war, hat noch 100 Tagewerke zu erledigen. Danach werden seine Arbeiten als beendet angesehen. Zeitpunkt etwa Ende November 1939.

    Am 18. Dezember 1933 wird das monatelange Bemühen der Kreissiedlungsgesellschaft von Erfolg gekrönt. Seine Vorstellungen, das alte Optantengebäude zu vermarkten oder zumindest zu vermieten, wird Realität: der Reichsarbeitsdienst, eine Organisation des Dritten Reiches zum Zusammenschluss junger Männer, hält Einzug. Schon kurz nach der Gründung am 3. März 1933 hatte die damalige Kreissiedlungsgesellschaft versucht, das Arbeitsdienstlager, das im Jahr 1917/1918 vom zuständigen Militärs für das Nahkampfmitteldepot erbaut wurde, irgendwie abzustoßen.
  • Aus dem Telefonverzeichnis von 1940:

  • Riemer, Walter, Feldmeister, Grevener Straße 19
  • Fabian, Lothar, Feldmeister, C 5
  • Das sind Heimadressen. Bedeutet doch, dass Offiziere nicht in der Kaserne nächtigen mussten.

    Weitere Namen aus dem RAD:

  • Jungjohann, Kurt, Oberfeldmeister, Emsdettener Straße bzw. Grevener Straße 2
  • Wagner, Herbert, Obertruppführer, Bahnhofstraße 4
  • Lt. Telefonliste von 1941:

  • RAD, Abt. 3/25, Reckenfeld
  • RAD, wbl. Jugendlager
  • Aus MZ vom 12.1.1999 von Roland Böckmann (leicht geänderte Fassung von Manfred Rech)

    Reckenfeld - Am 18. Dezember 1933 wurde das monatelange Bemühen der Kreissiedlungsgesellschaft von Erfolg gekrönt. Seine Vorstellungen, das alte Optantengebäude zu vermarkten oder zumindest zu vermieten, wurde Realität: der Reichsarbeitsdienst, eine Organisation des Dritten Reiches zum Zusammenschluss junger Männer, hielt Einzug.

    Abstoßen: Schon kurz nach der Gründung am 3. März 1933 hatte die damalige Kreissiedlungsgesellschaft versucht, das Arbeitsdienstlager, das im Jahr 1917 als Kaserne des ständigen Militärs im alten Depot erbaut wurde, irgendwie abzustoßen. In ihrem Eröffnungsbericht über ihr Gründungsjahr schrieb sie dazu: "Unter den Gebäuden, die die Siedlungsgesellschaft seinerzeit in der Versteigerung erworben hatte, befand sich auch das sogenannte Optantenhaus. Es ist dies ein dreistöckiges Haus war leider schon einigermaßen verfallen.

    Nutzung: Die Siedlungsgesellschaft war sich von vornherein darüber klar, dass versucht werden musste, dieses wertvolle Objekt nutzbringend zu verwerten. Die einzige infrage kommende Verwertungsmöglichkeit war die Heranziehung des Freiwilligen Arbeitsdienstes. Nach sehr langwierigen Verhandlungen ist es gelungen, zwei Züge des Arbeitsdienstes nach Reckenfeld zu bekommen, für welche das Optantenhaus mit einem erheblichen Kostenaufwand eingerichtet wurde. Zwei Arbeitsdienstlager wurden damals im Münsterland errichtet, davon eines in Reckenfeld. Eine Woche vor Weihnachten kamen dann die ersten 50 Jungmänner, deren Kontingent wenig später auf 150 und mehr aufgestockt wurde.

    Aufgaben: Die Aufgaben des Arbeitsdienstes bestanden in erster Linie in der Urbarmachung geeigneten Landes. So wurden sie bei der Regulierung der Ems und der Aa, insbesondere auch bei der Entwässerung Reckenfelds eingesetzt. Gemeindevorsteher, Ortsgruppenleiter, Verwaltungsausschuss, Siedlungsausschuss, Bürgermeister und eine Blaskapelle hießen die jungen Männer willkommen.

    Begrüßung: Gemeindevorsteher Peters begrüßte die Kameraden vom Arbeitsdienst als vollwertige Glieder der Volksgemeinschaft und gab seiner Freude über den Einzug der Jungmänner Ausdruck. Die Frauenschaft hatte das erste Mittagessen vorbereitet und die Musikkapelle sorgte für die musikalische Begrüßung der 50 Arbeitsdienstwilligen unter der Führung ihres Feldmeisters Hüsing.

    Verdiente Leute: "Nebenprodukt" des ehemaligen Arbeitsdienstes war unter anderem die Ansiedlung so bedeutender späterer Reckenfelder wie zum Beispiel Lothar Fabian, Walter Riemer und Eugen Schmidt. Sie alle waren im Arbeitsdienst beschäftigt und gaben mit ihrem Engagement später ihrer neuen Heimat das zurück, was das junge Reckenfeld ihnen in den 1930er Jahren durch Integrierung und Anerkennung gab.


    Aus einer Akte entnommen:

  • Am 24.10.1933 (1. Schriftstück in der Akte) stellt die Eigentümerin, die Siedlungsgesellschaft Münster-Land m.b.H. an das Amt Greven ein Baugesuch. Wir beabsichtigen unser für das Arbeitslager in Reckenfeld bestimmte Gebäude umzubauen... (Kopie habe ich) In der linken (nördlichen) Hälfte des Erdgeschosses soll ein Speisesaal und Küche hergestellt werden...
  • Am 28.12.1933 stellt die Siedlungsgesellschaft ein Baugesuch zur Errichtung eines größeren Dachausbaus des Arbeitslagers. 1936 heißt es: Reichsarbeitsdienst Gau 20a Westfalen Nord: Aus den vorhandenen fünf kleinen Dachhäuschen soll ein durchgehender Dachausbau erfolgen. (Anm.: Ab 1947 bewohnte die Familie Riedel einen Teil des Dachausbaus). Im OG sollen Mannschaftsstuben errichtet werden.
  • Bis zu diesem Zeitpunkt war es das Optantengebäude! (Also 1925-1933)
  • 1947 wird Albert Sahle, Holzschuhfabrik als Eigentümer genannt. Bis 1954 ist belegt.
  • 195? bis 1961 ist Polsterfabrik Richard Lück als Pächter eingetragen
  • 1961 stellt Friedrich Patten, einen Antrag an das Amt Greven, "Umbau von Fabrikräumen zu Wohnungen". 12 Wohnungen mit 42 Wohnräumen. Patten hat das Haus von Sahle käuflich erworben.
  • Das Gebäude in dem der RAD stationiert war, wurde als Hauptverwaltungsgebäude für das Nahkampfmitteldepot gebaut.


    Zeitzeugen berichten

    Zeitzeuge (A.W.): Nach seinen Angaben hat der RAD die Gräben an dem Schuppen A 11 zugeschüttet. Es waren RAD-Männer aus Reckenfeld. Er (Jahrgang 1930) kann sich gut daran erinnern, dass mit Loren die Gräben zugeschüttet worden sind. Es gibt wahrscheinlich aus dieser Zeit deshalb nicht mehr die ehemalige Gleistrasse. Der Zugang war dann von der Schorlemmer Straße, heute Schillerstraße.

    Zeitzeuge (G.S.): "Die Männer vom Reichsarbeitsdienst hatten sonntags (freiwilligen) Kirchgang. Sie standen, weil die Kirche an der Industriestraße bis auf den letzten Platz gefüllt war, immer draußen."

    Zeitzeuge (J.M.): "Der Reichsarbeitsdienst hat die Straße vor "unserer Schuppenreihe" (bis B 20b) nicht weggemacht, das haben die Siedler selber getan. Patten ebenso. Der Reichsarbeitsdienst hat auf dem großen Grundstück, das Mäcken hatte, mit Spaten, Loren und Schienen das Land kultiviert. Auch und vor allen Dingen bei den Bauern. (Krühler usw.). Die Bauern waren froh, dass die das machten. Sie hatten ja die Geräte dafür. Ob der RAD auch Straßen in den Blocks bearbeitet hat, weiß ich nicht."

    Zeitzeuge (H.M.): "Der Reichsarbeitsdienst hat auf dem großen Grundstück, das wir hatten, mit Spaten, Loren und Schienen das Land kultiviert. Auch und vor allen Dingen bei den Bauern. (Bauer Krühler usw.). Die Bauern waren froh, dass die das machten. Sie hatten ja die Geräte dafür."

    Zeitzeuge (J.S.): "Mein Vater wurde per Gestellungsbefehl R.A.D. 5/163 bestellt. R.A.D. 5/163 war demnach seine Arbeitsdiensteinheit in Reckenfeld. Mein Vater hat mir nämlich erzählt, dass er von Reckenfeld aus direkt zum Militär eingezogen wurde." (Anm.: Es gab Trupps mit unterschiedlichen und Abteilungs- und Gruppennummern, die in Reckenfeld waren, weitere: (6/200, 12/200, 3/25, 5/163).

    Zeitzeuge (B.W.): "Spaten tragen mussten die jungen Männer, sie kamen dann zum Militär während des Zweiten Weltkrieges, der RAD wurde eingestellt, da alle im Krieg waren. Der RAD hat einen festen Weg von Reckenfeld nach Emsdetten gefertigt. Mein Opa ist auf dem schmalen Weg nach Emsdetten gegangen. Es war ein Schotterweg. Er wurde nach 1945 ausgebaut bis zum Bauern Nordhoff, danach kam die ‚Donnerbrücke' (Anm.: Die bei klarem Wetter bis nach Reckenfeld zu hören war, wenn Autos darüber hinwegfuhren. Die Bohlen waren locker, und wenn sie auf die Eisenkonstruktion fielen, wurde dieses Donnergeräusch hervorgerufen) über den Mühlenbach, die Emsdetten mit Reckenfeld verband."

    Zeitzeugin (R.R.): "Mein Vater hatte einen tollen Einfall: Er sprach mit dem Oberstfeldmeister Jungjohann: ‚Sie haben doch unter Ihren 50 Männern bestimmt Klavierspieler, Sänger, Akkordeonspieler usw.? Schicken Sie mir doch diese einmal her'. Und sie kamen. Eines Tages standen sie vor unserer Haustür, fünf Mann hoch! Sofort waren sie bei uns wie zu Hause. Sonntags nachmittags, oft bis 22 Uhr abends, samstags hatten sie nachmittags bis 22 Uhr auch frei und mittwochs abends. Unser Haus war wieder voller Musik und Gesang. Mittwochs holten mich einige Männer vom Bahnhof ab und ab ging es nach Hause. So ging das jahrelang. Alle halbe Jahre neue Arbeitsdienstmänner und Herr Jungjohann schickte uns immer wieder die Künstler. Oft hat Mama eine Riesenpfanne Bratkartoffeln gemacht. Wenn die Arbeitsdienst-Männer bis zum Abend blieben, hatten sie ihre Schnittenpakete mitgebracht. Sie bekamen diese schon mittags ausgehändigt und brachten sie dann mit.

    Einmal hatten wir einen Operettentenor dabei, es war einfach herrlich. Und wenn dann noch unsere Pastöre dazukamen, waren die Abende perfekt. Eines Tages kamen die Arbeitsdienstmänner und haben die große Fläche, unser Spielparadies, gerodet und planiert. Nun war das eine große, weißsandige Fläche. (Anm.: Zwischen Grevener- und Adlerstraße und Drosselweg).

    Ich habe von den Arbeitsdienstmännern immer alle Filme zum Entwickeln mit nach Greven genommen. Immer stand morgens einer vor der Tür, oft waren es 10-12 Filme, abends brachte ich die fertigen Fotos mit. Und auf der Straße beim Posten haben wir dann abgerechnet.

    Wilhelm Stöbis war auch ein Arbeitsdienstmann, der dann bald bei uns ein- und ausging. Er spielte Mandoline. Stöbis wurde Vormann. Und immer, wenn ein Trupp Arbeitsdienstmänner bei uns an der heutigen Industriestraße vorbeizog oder um die Ecke bog (heute Jöckenhöfer) und das Lied erscholl: ‚Frühmorgens, wenn die Hähne kräh'n...' dann wussten wir, dass es Wilhelms Trupp war.

    Eines guten Tages hieß es: Das Arbeitsdienstlager wird aufgelöst, alle Männer müssen Soldaten werden. Nur ganz kurze Zeit stand das große Haus leer. Eines Tages hieß es, wie ein Lauffeuer ging das durch Reckenfeld: ‚wir kriegen Einquartierung, das Haus wird mit Soldaten belegt.' Alle warteten täglich was passiert, und an einem Morgen erschien in unserem Laden ein Oberstfeldwebel und bat meine Mutter, einen Soldaten aufzunehmen. Es sollten viel mehr Soldaten kommen als Platz in dem großen Haus war, also wurden Quartiere gesucht. Mama sagte, wir nehmen keine. Doch dann gab Mutter doch nach und ihre Einwilligung. Ein paar Tage später stand dann der Oberstfeldwebel mit einem Soldaten vor der Tür. Dann sagte der Soldat ‚So, dann gehe ich.' Also war klar, dass der Oberstfeldwebel sich selbst bei uns einquartieren wollte. Er war jung verheiratet und netter Kerl."

    Zeitzeuge (H.K.): "Im Verwaltungsbezirk (Industriestraße) wurde Wasser von einem gebauten Pumpwerk vom RAD in die Häuser gelegt."

    Zeitzeuge (A.B.): "Ich kann mich erinnern, dass in den 1930er Jahren Gleise vom RAD auf unserem Grundstück lagen und Loren darauf standen. Am Wochenende waren wir Kinder damit spazieren gefahren. Was der RAD da gemacht hat, kann ich nur erahnen, wahrscheinlich das Land urbar gemacht - oder so etwas."

    Zeitzeuge (H.S.): "Ich nehme an, dass der Arbeitsdienst in den 1930er Jahren den ehemaligen Abstellbahnhof beackert hat, damit man dort überhaupt bauen konnte." (Anm.: Dabei dürfte auch der heutige Querweg - Grüner Grund <-> Bahnhofstraße mit gebaut worden sein. 1935 war er noch nicht fertig).

    Zeitzeuge (G.S.): "Fabian und Riemer waren Offiziere beim RAD in Reckenfeld. Auch Eugen Schmidt gehörte dazu." (Anm.: … die sich zu einem späteren Zeitpunkt zum Wohle Reckenfelds eingesetzt haben)

    Zeitzeuge (K.S.): "Ich weiß, dass der Herr Vogel(s) (siehe oben) und der spätere Besitzer des Wach- und Reviergebäudes ein und dieselbe Person war!"

    Zeitzeuge (F.B.): "Die Männer vom Arbeitsdienst haben bei uns das große Land urbar gemacht. Vater musste pro Mann 0,25 Mark pro Stunde bezahlen. Es wurde mit Loren gearbeitet. Die Loren liefen auf kleineren Schienen."

    Zeitzeuge (G.S.): "Ende des Zweiten Weltkrieges hat mein Vater mit Pferd und Wagen Sachen aus dem RAD-Gebäude geholt und auf dem Hof zwischengelagert. Die Reckenfelder haben sich aus dem RAD-Gebäude ebenfalls Sachen geholt. Er hat diese Fahrten bezahlt bekommen, wollte aber bald, dass die Sachen wieder abgeholt wurden, um nicht als Dieb angeprangert zu werden."

    Zeitzeuge (H.S.): "Vater kam 1932 von Dortmund nach Reckenfeld. Da er zunächst keine Arbeit bekam, meldete er sich beim RAD."

    Zeitzeuge (G.S.): "Die Veränderung des Drosselweges und der Falkenstraße vor der Einbiegung in die Grevener (Land)Straße vollzog der Reichsarbeitsdienst in den 1930er Jahren."

    Zeitzeuge (H.R.): "Wir haben in diesem großen Haus gewohnt. Das Haus hieß bei den Jungens "Bullenkloster". Wahrscheinlich wegen der vielen Männer des RADs. In dem großen Haus waren keine Toiletten, die waren im Hof Wir haben in dem Haus noch viele Säcke mit Hakenkreuzbinden gefunden und Kupferdraht. Die Hakenkreuzbinden haben wir zu Stolte gebracht, die haben die geschreddert (Kamuk) daraus gemacht. Den Kupferdraht haben wir verscheuert. Die vom RAD vorhandenen Pistolenhalfter wurden vor dem Haus verbrannt. Das hat fürchterlich gestunken. Leder war das wohl.

    Zeitzeuge (H.S.): "Mein Vater - Dr. med. E. S. - hat die Männer vom Reichsarbeitsdienst in Reckenfeld medizinisch betreut. Ich bin mit meinem Vater damals als Junge mitgenommen worden. Die Untersuchungen erstreckten sich auch auf Anfangsuntersuchungen und auch bei Entlassungen. Es waren etwa 200 junge Männer dort im Haus gewesen. Mein Vater hat sich täglich etwa 1-2 Stunden aufgehalten, da in Reckenfeld kein Arzt ansässig war. In Greven gab es zu dieser Zeit 5 männliche Ärzte und eine weibliche Ärztin. Der Lagerkommandant hieß Vogel(s). Welchen Dienstgrad er hatte, ist nicht dokumentiert. Ein Truppführer hatte 20 Leute unter sich, ein Obertruppführer 30 Mann."

    Zeitzeuge "Ich war zum Reckenfelder Arbeitsdienst eingeteilt, aber dort war ich nur drei Monate, dann wurde ich zur Flak eingezogen. Gearbeitet haben wir in Reckenfeld nicht. Wir sind in den Wald gescheucht worden und mussten dort mit dem Spaten antreten und üben."

    Zeitzeuge Bernhard Allkemper aus Bocholt schreibt am 15.3.1994:

    (Es ist ein aufschlussreicher Brief, den Gerd Strotmann erhalten und aufbewahrt hat):

    "Im Winterhalbjahr 1936/1937 war ich Angehöriger des Reckenfelder Arbeitsdienstlagers. Es war das Lager 3/25 (Anm.: Bedeutet, dass es sich um den 3. Trupp der Abteilung Nr. 25 handelte) mit dem Namen "General von Bernhard" (Schlecht zu lesen). Wir trugen diese Nummer auf dem linken Ärmel der Uniform. Ein weiteres Lager dieser Gruppe war in Gimbte. Der Gruppenstab war in Tecklenburg.

    Als Wachhabender musste ich mich am Telefon mit der Nummer und dem Namen melden. Nach Tecklenburg musste ich als Kurier mit dem Fahrrad fahren. In Gimbte musste ich an einem Lehrgang teilnehmen. Am Eingangstor, wie zu sehen ist, stand ein Schilderhäuschen.

    Das Eingangstor war von morgens 6 Uhr bis abends 10 Uhr geöffnet. Ein Arbeitsmann stand dort Posten und wurde im Wechsel für den 24-stündigen Dienst vergattert. Bei besonderen Anlässen, der morgendliche Appell der Wache durch den Lagerführer oder den RAD-Führer wurden von der Wache mit präsentiertem Spaten begrüßt. Der Lagerführer "Oberfeldmeister" hatte seine Dienstwohnung in einer geringen Entfernung neben dem Lager.

    Im Lager waren etwa 150 Mann untergebracht. Gegenüber dem Lager in Gimbte (Holzbaracken) fühlten wir uns im Steinbau wohl. Mann erzählte uns, dieses Haus sei ein Haus der Reichsbahn gewesen. (Anm.: Was natürlich falsch ist. Es war das Hauptverwaltungsgebäude im Depot).

    Die Gräben wurden fachmännisch mit von Händen gebundenen Querschienen abgesichert. Die Böschungen wurden genau ausgerichtet. Der jeweilige Feldmeister leitete die Baustelle und musste täglich schriftlich Bericht geben. Nach etwa 6-stündiger Arbeitszeit ging es zurück ins Lager. Das Essen war gut und reichlich. Junge Männer, frische Luft und körperliche Arbeit, da braucht man für den Appetit nicht zu sorgen.

    Der Nachmittag war ausgefüllt mit Exerzieren am Sportplatz, natürlich mit dem Spaten. Die Abende dienten zur NS-Erziehung im Aufenthaltsraum. Der Arbeitsdienst sollte auch dazu dienen, die Männer im Geist der NSDAP zu erziehen. Das Gebäude wurde täglich von den RAD-Männern vor dem Frühstück gesäubert. Die Latrinen befanden sich hinter dem Hauptgebäude, im Haus selbst gab es keine Toilette. Also musste jeder Toilettenbesuch über den Hof erledigt werden, bei Tag und Nacht.

    Eine besondere Erinnerung habe ich noch: Die katholische Kirche wurde durch Clemens-August eingeweiht. Die Prozession mit dem Bischof zog am Lagertor vorbei hin zur Kirche. Mein Posten steckte seinen Spaten (seine Waffe) am Schilderhaus ab, ging in die Knie, um den Segen des Bischofs zu empfangen. Dieser Vorgang wurde vom Lagerführer aus seinem Zimmer beobachtet. Ich musste sofort den Posten einziehen, und wir beide mussten uns beim Lagerführer eine lange dicke Zigarre abholen. ‚Ein Soldat stellt nicht seine Waffe ab!'

    In der Parterre - neben dem Eingang - war in dem Raum die Wache untergebracht: 1 Wachhabender und 3 Arbeitsmänner, gerüstet mit dem blanken Spaten. Daneben war das Zimmer für den Truppführer und Vormann vom Dienst. Anschließend daran das Zimmer für den Haupt-Truppführer = das Schreibzimmer. Ein Zimmer für den Zahlmeister und das Zimmer für den Lagerführer schlossen sich an. Nach hinten raus waren die Wasch- und Duschräume. Wir mussten unser Arbeitszeug ja noch selber waschen. Parterre links waren die Aufenthaltsräume, Speiseraum und die Küche.

    In der oberen Etage waren die Unterkünfte der einzelnen Gruppen. Die Betten übereinander, die Strohsäcke wurden in ½-jährlichem Wechsel neu gefüllt. Mit zwei Mann teilten wir uns einen Schrank. Der die schwarz-weiße Schnur am Kragen hatte, war der Stubenälteste. Somit verantwortlich für Ordnung und Ruhe auf der Stube. Der Truppführer bei den Soldaten - der Uffz. -, war der jeweilige Führer dieser Gruppe. Verheiratete Führer schliefen in Reckenfeld oder Umgebung und hatten dort eine Wohnung. Die Verpflegung war im Keller an der einen Seite - die Lagerstelle für unser Handwerkszeug auf der anderen Seite im Keller. Arbeitsgeräte waren Schaufel, Haken, Spaten, Äxte und Gerät was sonst noch gebraucht wurde.

    Wir haben zwischen den einzelnen Blocks A, B, C und D Vorfluter, Gräben, Straßen gebaut. Land gerodet, dazwischen wieder Gräben gezogen, es gab viel, viel Wasser in Reckenfeld zwischen den einzelnen Blocks. Der Sand, den wir aus den großen Gräben herausholten, war Baumaterial für den Straßenbau. Bei Regenwetter war das schon eine Seuche ohne Stiefel zu laufen.

    Im gleichen Schritt und Tritt ging die Zeit vorüber. Sonntags hatten die RAD-Männer schon mal beim Tanz eine Schlägerei im Deutschen Haus. Dann gab es Ausgangssperre für das gesamte Lager. Wenn die Einheimischen mal wieder nicht wollten, dass RAD-Männer mit ihren Mädchen tanzten, gab es wieder Krach. Koppel und Stahlhelm mussten dann herhalten. Ich hatte für diese Art der Freizeitgestaltung kein Verständnis. Ich war damals 17 ½ Jahre alt. Das Halbjahr 1936/1937 war schnell für mich vorbei, ich erlebte diese Zeit als ein Jahr der Kameradschaft, lernte Handarbeit kennen, machte Sport, erlebte Naziführer, wie junge Männer für die Nationalisten geworben wurden. Für mich war das damals ungewohnt, war doch bisher in Recklinghausen in einer Klosterschule gewesen. Bevor ich eine Praktikantenstelle erhielt, musste ich zunächst die RAD-Pflicht erfüllen.

    Oh, der wunderschöne Arbeitsdienst - 25 Pfennig ist der Reinverdienst - 2 Pfennig ist der Arbeitsdank, das andere für das Vaterland. Das sind einige Gedanken, wenn ich an Reckenfeld denke. Vor einigen Jahren war ich von Bocholt aus zu einem Besuch in Reckenfeld. Einige Häuser und die Kirche kamen mir bekannt vor: es hat sich viel in Reckenfeld verändert."

    Abbildungen zu vorherigen Texten I

    Der Mannschaftsraum ist auch Kantine.

    Wache vor dem RAD-Gebäude (Mann mit Spaten).

    Mann mit Spaten - nur anders herum.

    Die Wachablösung vor dem RAD-Gebäude.

    Ein RAD-Arbeitertrupp auf dem Weg zum Einsatz in Reckenfeld.

    In diesem Haus wurde mit den RAD-Männern musiziert...

    ... und das mit dem Musiker und Künstler Theo Schmidt.

    Abbildungen zu vorherigen Texten II

    Auch am Flusslauf der Ems wurden Arbeiten ausgeführt.

    Emsarbeiten durch den RAD aus Reckenfeld.

    In diesem ehemaligen Wach- und Reviergebäude

    aus Depotzeiten wohnte Oberstfeldmeister Vogel.

    Was dieser Arbeitsmann von Reckenfeld hielt.

    Für die hiesigen Landwirte eine große Hilfe: der RAD.

    Abbildungen (3)

    Wahrscheinlich sind es Männer vom Freiwilligen

    Arbeitsdienst (FAD) in Reckenfeld.

    Vor der Zusammenlegung der beiden Straßen, etwa 1930.

    Wurde die Falkenstraße mit dem Drosselweg

    von den RAD-Männern zusammengeführt?

    Links die Falkenstraße, rechts der Drosselweg.

    Briefmarken mit RAD-Symbolen...

    FAD-Broschüre

    Abbildungen (extern)

    Mehrere Abbildungen aus dem Leben

    der Arbeitsdienstmänner >>>

    Eine vielfältige Auswahl von RAD-Abbildungen - HIER:


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