Weitere Wohngebiete

Heimstättenweg und Gartenstraße (Heimstättensiedlung)

Eine Momentaufnahme im April 1953: "Es war um die Zeit der Währungsreform als sich in Reckenfeld Siedlungsinteressenten trafen, um die Möglichkeit zu erörtern. Die Gemeinde beschaffte das nötige Gelände um das dann der Heimstätte zu übergeben. Einige der Siedler haben mit der Erstellung eines Stallgebäudes begonnen, das bis zum Bau des Siedlerhauses als Wohnraum diente. An den beiden Enden des Siedlungsgeländes wurden die Neubauten gruppiert. Das Zwischengelände blieb frei. Dort ist seit dem ersten Schwung nichts mehr geschehen. Am Verbindungsweg von D nach C stehen noch solche Notwohnhäuser, ohne dass der eigentliche Bau bisher errichtet wurde. In der Mitte des Geländes ist eine Leere und Sumpf. Dass man ein Sumpfgelände zu einem Wohngebiet auswählte, geht nicht zu Lasten der Heimstätte.

Durch das Gebiet der Heimstättensiedlung führt seit einiger Zeit ein Weg, den die dortigen Siedler selbst angelegt haben. 40 Parzellen der Siedlung beharren einer Bebauung. Wegen des hohen Grundwasserstandes der das Land besonders im Herbst und Winter in ein Sumpfgebiet verwandelt, müssen Gräben eingezogen werden. Im ganzen Gebiet ist keine Straßenbeleuchtung vorhanden.

Im Juni 1954: Zehn Häuser wurden gebaut. Seit dem hat sich nichts mehr getan. Es stehen immer noch verschieden Notwohnungen (Baracken) deren Besichtigung dringend notwendig ist.

Im Verlauf des Jahres 1954 besucht der Stadtdirektor die Elendswohnungen von Reckenfeld. Der einzige Ausweg aus dieser Misere wird allgemein im sozialen Wohungsbau gesehen. Die Reckenfelder warten seit der Währungsreform vergeblich darauf, dass die noch brachliegenden Bauplätze von der Westf. Heimstätte bebaut werden. In allen Orten des Münsterlandes schießen neue Siedlungen wie Pilze aus dem Boden, nur in Reckenfeld rührt sich nicht.

Ende des Jahres 1954 gibt die Westfälische Heimstätte ein Absichtserklärung ab: Sie verspricht, Bauwilligen für dieses als auch für das kommende Jahr in zwei Bauabschnitten 36 Wohnungen als Einzel- oder Doppelhäuser zu erstellen. Durch das Absinken des Grundwasserspiegels sei mit einem baldigen Beginn zu rechnen. Im zweiten Bauabschnitt - nächstes Jahr - sollen erst nach Fertigstellung der Häuser mit den Bewerbern der Siedlervertrag abgeschlossen werden.

Zügig werden die Bauten des zweiten Bauabschnittes auf der Heimstättensiedlung vorangetrieben. Die an der Amselstraße erstehenden sechs Einzelhäuser sind nun gerichtet. An dem Sandweg entsteht in diesem Bauabschnitt ein Doppelwohnhaus. Das ist der Stand vom August 1955.

Bei den Typenhäuser wird bemängelt, dass kein Bad im Hause ist und keine Möglichkeit dazu besteht, und außerdem ist der Stall noch im Haus. Auch ist der unüberdachte Kellereingang an der Westseite, was schon jetzt aus dem Keller eine Badeanstalt macht. Die Brunnenanlagen sind ebenfalls noch nicht geklärt bzw. in Arbeit.

Acht Häuser sind nun an der Amselstraße bezugsfertig. Die Siedler sind dabei, die Vorgärten anzulegen.

1967 wird die Erschließung des Wohn- und Baugebietes durchgeführt.

Fotos von der Siedlung
Seitenanfang
Nächstes Thema:   Grüner Grund / Schienenweg
Vorheriges Thema:   Weitere Wohngebiete
(c) 2008 by www.geschichte-reckenfeld.de    [Impressum]    [Kontakt]