Willy Otto (Meisterbrief in Gold

(Aus einem Zeitungsartikel aus dem Jahr 2004)

Der Name Willy Otto, der in Taucha bei Leipzig geboren wurde und dort auch seine Ausbildung machte, ist Reckenfeldern und Grevenern schon lange ein Begriff. Von November 1948 bis Mai 1954 arbeitete er bei der Firma Bitter in Greven. Sein Ziel, mit spätestens 35 Jahren seinen Meister gemacht zu haben, erreichte er am 25. Februar 1954. Da erhielt er von der Handwerkskammer Münster den Meisterbrief zum Klempner, Gas- und Wasserinstallateur. In Abend- und Wochenendstunden wurde dafür neben der Arbeit viel gelernt.

Im Februar 1955 zog Willy Otto nach Reckenfeld, wo er an der Lennestraße seinen ersten eigenen Betrieb eröffnete. "Mit Moped und Anhänger habe ich Gasflaschen und alle Materialien ausgeliefert", erzählt er lachend. Rund fünfzig junge Menschen hat er während seiner Selbstständigkeit bis 1990 ausgebildet. Zu seinem ersten Auszubildenden Bruno Braun hat er heute noch Kontakt. Ebenso zum langjährigen Mitarbeiter Horst Rautenstrauch, der 37 Jahre im Betrieb von Willy Otto tätig war. 1966 wurde der Betrieb an die Grevener Landstraße verlegt, wo im Durchschnitt zwölf Mitarbeiter, zu Spitzenzeiten auch schon mal 22 Leute tätig waren.

"Viel gearbeitet hat unser Vater", wie die beiden Söhne Wolfgang und Willy jun. zu berichten wissen. "Urlaub gab es äußerst selten und unser Vater musste sogar am Heiligen Abend schon mal bis in die Nacht arbeiten. Doch die Zeit, sonntags mit unserer Mutter und uns Jungen zum Fußballplatz zu gehen, die hat er sich immer genommen."

Auch als Willy Otto den Betrieb 1980 an Sohn Jürgen übergab, arbeitete er bis zum Verkauf der Firma 1990 immer noch in der Werkstatt mit. Sohn Jürgen wanderte später nach Australien aus. Er war es auch, der sich an das Jubiläum des Vaters erinnerte und bei der Handwerkskammer den Goldenen Meisterbrief beantragte, der dann zu den Brüdern nach Reckenfeld geschickt wurde.

Willy Otto erklärte gerade noch im Gespräch mit unserer Zeitung: "Wenn man den Brief haben möchte, muss man ihn extra beantragen, von alleine kommt da nichts. Aber das habe ich nicht gemacht." Dann die Überraschung: Willy Otto jun. kommt mit dem gerahmten goldenen Meisterbrief herein und überreicht diesen gemeinsam mit Bruder Wolfgang. Eine gelungene Aktion für den Vater.


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