Darüber waren sich 1917 alle Planungsstellen der Militärverwaltung in Berlin einig: Das neu zu bauende Depot musste einen Namen haben, den alle Stellen auch so nennen würden, damit keine Verwechselungen auftraten. Denn zur selben Zeit wurden noch zwei weitere Depots gebaut (Bentschen und Kelsterbach), und es waren noch andere (kleinere) Nahkampfmitteldepots (Anmerkung: Gladbach-Heimbach, Halbe i. Mark, Köln-Delbrück, Düsseldorf-Reisholz u.a.) vorhanden, die ausgebaut werden mussten. Zunächst herrschte Uneinigkeit über den Namen des neuen Projektes
Im November 1916 schrieb das Kriegsministerium noch von einem Nahkampfmitteldepot bei Emsdetten bzw. von einem Nahkampfmitteldepot bei Münster
das Militär-Eisenbahnbauamt nannte das Depot 1917 Nahkampfmittelpark Münster bzw. Nahkampfmitteldepot Münster
Munitionsdepot
das Amt Greven vergab gleich mehrere Namen: Depot Herbern und Baustelle Herbern (Anmerkung: Herbern und nicht Hembergen, wohl, weil das Depot in der Bauerschaft Herbern und nicht in Hembergen lag).
bis schließlich die Militärverwaltung in Berlin entschied, für das Depot den Namen "Nahkampfmitteldepot Hembergen" zu vergeben.
Nahkampfmitteldepot deshalb, weil hier nur für den Nahkampf bestimmte Mittel (Munition) gelagert werden sollten.
Die Erklärung für die Vergabe des Namens Hembergen könnte wie folgt lauten: Als die Verkehrsbelange in Verbindung mit der Staatsbahn Münster - Rheine für das Depot in Angriff genommen wurden, wurde im Juni 1917 geplant, auch die Blockstation Hembergen, die in der Bauerschaft Herbern lag, zu einer Eisenbahnhaltestelle umzubauen. Wahrscheinlich mit Rücksicht auf die Bezeichnung dieser Blockstation wurde das Depot und die später angelegte Eisenbahnhaltestelle "Hembergen" genannt. Geprüft wurde, ob es schon für ein anderes Projekt den Namen Hembergen gab. Das war nicht der Fall, und deshalb konnte es bei diesem Namen zu keinerlei Schwierigkeiten kommen.
Und so entstand der Name für das Depot, ohne dass bei der Namensvergabe auf die "Gemarkung Reckenfeld", in dem das Depot gebaut wurde, Bezug genommen wurde. Einzig Amtmann Hueske bei einer amtlichen Bekanntgabe im Januar 1918 als er vom ‚Nahkampfmitteldepot im Reckenfeld' schrieb.
Und weiter der Grevener Amtmann Hueske am 15. März 1919: "Der Name Hembergen ist vermutlich der Blockstation Hembergen entnommen, die gleichfalls als unrichtig bezeichnet werden muß, da diese Blockstation ebenfalls in der Bauerschaft Herbern liegt."
Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurden wegen der geänderten Nutzung dem Nahkampfmitteldepot Hembergen noch folgende Namen verpasst
Ehemaliges Nahkampfmitteldepot Hembergen
Neben-Artilleriedepot Hembergen, Zweigstelle des Artilleriedepots Münster
Nebenartilleriedepot Münster
Munitionslager Hembergen
Sprengstofflager Hembergen
Konzessioniertes Sprengstofflager/Sprengstofflager/Lager Hembergen
Zerlegebetrieb/Munitionszerlegestelle Hembergen
Sammellager für Munition/Explosionsstoffe Hembergen.
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