[...]Im Dorf Greven wurde beispielsweise 1659/60 Ferdinand Veltmann in Strafe genommen, weil er an drei Tagen hintereinander 120, 180 und 170 Gäste auf der Hochzeit gehabt hatte. War dies auch ein reicher Krämer im Dorfe, so ließen sich doch die Bauern, ja selbst die kleinen Kötter nicht lumpen und luden je nach Vermögen ihre ganze Nachbarschaft ein. So Wrede im Dorf an zwei Tagen je 70 Personen ... so der Reckenfelderbäumer 54 und 40 Hochzeitsgäste, denen er 4 Tonnen Bier vorsetzte. (Nach Prinz: 1 Tonne =114,5 Liter Bier) Das war nach Meinung des Fürstbischofs übertriebener Luxus für einen Bauern und der örtliche Gograf sprach dafür eine Strafe in Taler gerechnet aus. Vordergründig zeigte der Landesherr Sorge um das Wohlergehen seiner Untertanen, in Wirklichkeit fürchtete er, dass der Bauer auf Grund seiner Schulden, die er für so ein Fest aufnahm, nicht mehr in der Lage sein könnte seine Zwangsabgaben zu entrichten. Luxus und Prasserei war nur für den Adel genehmigt, der kleine Mann sollte nur arbeiten. |