Der Erste Welkrieg von 1914-1918
Chronologische Übersicht (Auszüge)
1914
Tag/Monat/Uhrzeit |
E r e i g n i s |
01. August 12.52 Uhr |
Die deutsche Kriegserklärung an Russland geht an den deutschen Botschafter in Petersburg ab. Übergabe soll um 5 Uhr erfolgen, falls bis dahin keine befriedigende Antwort auf das deutsche Ultimatum erteilt ist. |
01. August 17.00 Uhr |
Unterzeichnung des Mobilmachungsbefehls durch den Kaiser, da trotz Fristablaufs bisher keine russische Antwort auf das deutsche Ultimatum eingelaufen war. |
01. August 18 Uhr |
Meldung von der französischen Mobilmachung trifft in Berlin ein. |
01. Aug. - 14. Sept. |
Generaloberst von Moltke Chef des Generalstabes des Feldheeres. |
02. - 16. August |
Sitz des deutschen Großen Hauptquartiers in Berlin. |
02. August 2 Uhr |
Sitzung beim Reichskanzler über die Kriegserklärung an Frankreich und den Durchmarsch durch Belgien. |
02. August 7 Uhr |
Besetzung Luxemburgs durch das VIII. preußische Armeekorps. |
03. August 13 Uhr |
Absendung der deutschen Kriegserklärung an Frankreich an die deutsche Botschaft in Paris. |
03. August 18 Uhr |
Überreichung der deutschen Kriegserklärung in Paris durch den deutschen Botschafter Frhr. von Schoen. |
Der Erste Weltkrieg vom 4. August 1914 bis 11. November 1918
Tag + Monat |
E r e i g n i s |
4. August, morgens |
Deutsche Truppen überschreiten die belgische Grenze. |
4. August |
Kriegserklärung Belgiens an Deutschland. |
13. August |
Errichtung der Kriegsrohstoffabteilung im preußischen Kriegsministerium. |
17.-30. August |
Sitz des deutschen großen Hauptquartiers in Koblenz. |
22. August |
General von Hindenburg zum Oberbefehlshaber der 8. Armee ernannt. Generalstabschef. General Ludendorff. Das steht deshalb hier, damit die Vorgeschichte von Hindenburg erwähnt werden kann. |
30. Aug.-24.September |
Sitz des deutschen großen Hauptquartiers in Luxemburg. |
5.-12. September |
Die Marneschlacht (1.,2.,3.,4. und 5. Armee). |
14. September |
Enthebung des Generalstabschefs Generaloberst von Moltke. Nachfolger: Kriegsminister General von Falkenhayn (Chef des Generalstabes bleibt er bis zum 29.8.1916). |
25. Sept. - 16.2.1917 |
Sitz des deutschen großen Hauptquartiers in Charleville-Mézières. |
1915
Tag + Monat |
E r e i g n i s |
20. Januar 1915 |
General von Falkenhayn offiziell zum Chef des Generalstabes des Feldheeres ernannt. |
20. Jan. 1915 - 29.10.1916 |
Wild von Hohenhorn, preußischer Kriegsminister. |
12. April |
Gründung der Reichskartoffelstelle in Deutschland. |
1916
21. Februar 1916 |
Beginn der Schlacht bei Verdun (5. Armee), Großer Deutscher Angriff, zunächst auf dem Ostufer der Maas; ab 12.3. auch auf dem Westufer ("Toter Mann" und Cumières). |
22. Mai |
Gründung des Kriegsernährungsamtes (Oberpräsident von Batocki). |
Mai - Juni |
Massenstreiks in den Berliner und Braunschweiger Munitionsfabriken. |
24. Juni - 26. November |
Sommeschlacht (Große engl.-französ. Offensive (zunächst gegen 2. dt. Armee). |
28.-29. August |
Rücktritt Falkenhayns als Chef des Generalstabes des Feldheeres. |
29. August |
Ernennung Hindenburgs zum Chef des Generalstabes des Feldheeres (bis 3.7.1919) und Ludendorffs zum Ersten Generalquartiermeister (bis 26.10.1918). |
31. August |
"Hindenburg-Programm": Hindenburg fordert in einem Schreiben an den Kriegsminister eine Verdoppelung bis Verdreifachung der bisherigen Kriegsproduktion bis zum Frühjahr 1917. |
9. Sept. bis 31.3.1917 |
Stellungskämpfe vor Verdun (5. Armee). |
29. Oktober 1916 - 9. Oktober 1918 |
General von Stein preußischer Kriegsminister. |
31. Oktober |
Handschreiben Kaiser Wilhelms an den Reichskanzler betr. Ausgabe eines Friedensangebotes. |
2. November |
Errichtung des Kriegsamtes als Abteilung des Preußischen Kriegsministerium. Dem Kriegsamt wurden u. a. die Kriegsrohstoffabteilung und die Wumba (Waffen- und Munitionsbeschaffungsamt) unterstellt. |
5. Dezember |
Gesetz über den Vaterländichen Hilfsdienst. Jeder männliche Deutsche von 17.-60. Lebensjahr, soweit nicht militärdienstpflichtig, zum vaterländischen Hilfsdienst in der Kriegswirtschaft verpflichtet. |
12. Dezember |
Friedensangebot der Mittelmächte. |
13.-19. Dezember |
Führende Entente-Männer äußern sich im ablehnenden Sinne. |
21. Dezember |
Friedensnote des Präsidenten Wilson an die kriegsführenden Mächte. |
26. Dezember |
Antwort der deutschen Regierung auf die Friedensnote Wilsons. |
30. Dezember |
Ablehnende Antwort der Ententemächte auf das Friedensangebot der Mittelmächte vom 12. Dezember. |
1917
|
Tag + Monat |
E r e i g n i s |
12. Januar 1917 |
Antwort der Ententemächte auf die Friedensnote Wilsons vom 21.12.16. |
1. Februar |
Wilson bricht die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland ab. |
17. Februar-7. März 1918 |
Sitz des deutschen Großen Hauptquartiers in Kreunach. |
16.-18. März |
Rückverlegung der deutschen Front in die "Siegfriedstellung". |
6. April - 27. Mai |
Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne (7., 3.,1.Armee). |
6. April |
Kriegserklärung der USA an Deutschland. |
Mitte April |
Erneute Streikbewegungen in Berlin, Leipzig und andren Großstädten unter de Parole "Frieden Freiheit, Brot". |
15. Mai - 26. März 1918 |
General Pétain: Oberbefehlshaber des französischen Heeres. Generalstabschef General Foch. |
20. Mai |
Beginn umfangreicher Meutereien im französischen Heer. |
21. Juni - 31. Januar 1918 |
Kämpfe in der Siegfriedstellung (2. Armee). |
22. Juni bis Mitte November |
Beginn der 100-tägigen Flandernschlacht. |
12. August - 26. Novemb. |
Abwehrschlacht bei Verdun (5. Armee). |
1. November |
Rücktritt des Reichskanzlers Michaelis. Nachfolger: Graf Hertling. |
5.-7. November |
Konferenz in Rapallo; Begründung eines Obersten Kriegsrates der Entente (Versailles). Daneben trat ein "Permanent Inter -Allied Advisory General Staff" unter General Foch. |
1918
Tag + Monat |
E r e i g n i s |
28. Januar-Anfang Februar 1918 |
Munitionsarbeiterstreik in Berlin, Hamburg, Kiel u. a. anderen Orten. Bildung von Arbeiterräten. |
8. März -13. November |
Sitz des deutschen Großen Hauptquartiers in Spa. |
21. März - 6. April |
Die Große Schlacht in Frankreich (2., 7., 17. und 18. Armee). |
23. - 26. März |
Verfolgungskämpfe im Sommegebiet (2. Armee). |
26. März |
Der französische General Foch übernimmt den Generalstab über franz. und eng. Truppen. |
15.-17. Juli |
Angriffsschlacht an der Marne und in der Champagne (1., 3., 7. Armee). |
18.-25. Juli |
Beginn der Gegenoffensive Fochs. Der Umschwung im Westen. |
8. - 9. August |
Die Tankschlacht zwischen Ancre und Avre (2. Armee). Der "schwarze Tag"). |
17. August - 4. Sept. |
Abwehrschlacht zwischen Oise und Aisne (9. Armee). |
20. August - 9. Sept. |
Deutscher Rückzug in die Wotan- u. Siegfriedstellung. |
29. September |
Die OHL (Oberste Heeresleitung) fordert von der Reichsregierung die sofortige Herausgabe eines Waffenstillstands- und Friedensangebots an die Entente. |
30. September |
Rücktritt des Reichskanzlers Graf Hertling. |
3. Oktober |
Prinz Max von Baden zum Reichskanzler ernannt. |
3. Oktober |
Waffenstillstandsangebot der deutschen Regierung an Wilson (1. dt. Note). |
9. Oktober - 4. November |
Kämpfe vor und in der Hermannstellung (2. Armee). |
24. Oktober |
Kundgebung der OHL an das Heer. Aufforderung, "den Widerstand mit äußersten Kräften fortzusetzen". |
26. Oktober |
Rücktritt Ludendorffs im Schloss Bellevue. Nachfolger: General Groener (bis 3.9.1919). |
1. - 4. November |
Kämpfe zwischen Aisne und Maas (3. Armee). |
6. November |
Ernennung Erzbergers zum Waffenstillstandskommissar und Abreise der Waffenstillstands-kommission aus Berlin. |
8. November |
Revolution in Berlin. |
11. November, 6 Uhr |
Unterzeichnung des Waffenstillstandes zwischen Deutschland und der Entente im Wald von Compiègne. |
11 Uhr 55 |
Inkrafttreten des Waffenstillstandes. |
Daten und Fakten aus dem Ersten Weltkrieg
- Der Erste Weltkrieg begann am 1. August 1914, 16.30 Uhr, da befahl Frankreich die Mobilmachung. Eine halbe Stunde später befahl Deutschland die Mobilmachung
- Insgesamt wurden 600 Millionen Sandsäcke zur Front befördert. Mit Sand gefüllt, würden diese Säcke reichen, um eine Sandsackmauer von 2 Meter Dicke, 3 Meter Höhe und 2.500 Kilometer Länge (Berlin - Istanbul) zu errichten
- Um das Eisenmaterial für den Unterstandbau zur Front zu schleppen, waren 1.500 Eisenbahnzüge zu je 50 Waggons erforderlich, ebenso viele Züge brauchte man für die Anschleppung des Zements für die Betonunterstände
- 10 Millionen Spaten brauchte die deutsche Armee
- 180.718.000 Quadratmeter Dachpappe wurden verbraucht, das ist eine Fläche, die genügen würde, um die damalige Fläche des Stadtkreises Berlin dreimal damit zu bedecken
- Im ganzen wurden während des Krieges an die Front 600.000 Tonnen Stacheldraht geliefert, eine Menge, die ausgereicht hätte, die damaligen Grenzen des Deutschen Reiches mit einem 65 Meter tiefen Drahthindernis zu umgeben. Die Kosten betrugen 330 Millionen Mark
- Die deutschen Truppen verbrauchten im Weltkrieg 6 Millionen Kilometer Leitungsdraht für das Fernsprechnetz. Das ist eine Leitung, die man 130mal um die Erde legen könnte
- Der größte Verbrauch an Infanterie-Munitionszügen trat mit 98 Zügen im März 1918 ein. (Das sind ca. 270 Millionen Granaten, die abgeschossen wurden.)
- Die Geschoßherstellung erforderte monatlich rund 150.000 Tonnen Stahl, 2.000 Tonnen Kupfer, 4.000 Tonnen Blei. Die Patronen und Kartuschehülsen erforderten: 4.200 Tonnen Messing, 1.600 Tonnen Feinzink, 2.100 Tonnen Stahlblech. Die Zünderfertigung erforderte 1.000 Tonnen Aluminium, 2.100 Tonnen Kupfer, 2.900 Tonnen Zink
- Im Höhepunkt des Stellungskrieges, Oktober 1916, hatte die deutsche Schützengrabenfront eine Längenausdehnung von 2.200 Kilometer, und zwar im Westen 700 Kilometer, im Osten 1.000 Kilometer, im Süden 500 Kilometer
- Wie viel Soldaten der deutschen Wehrmacht sind gefallen? Im Feld- und Besatzungsheer 1.900.876, in der Kriegsmarine 34.836, in den Kolonien 1.185, von den Vermißten gelten als tot 100.000. Insgesamt 2.036.897. Das bedeutet, daß in fast jeder Minute des Krieges ein Soldat starb
- Außer den Toten betrugen die Verluste durch Verwundungen für Deutschland 5,7 Millionen
- Die Gesamtzahl der deutschen Soldaten, die in Kriegsgefangenschaft gerieten, betrug 993.775. Davon starben in den Gefangenenlagern: 55.899 Soldaten
- Die Anzahl von Kriegsgefangenen in Deutschland betrug 2.520.983
- Das Gesamtergebnis aller neun deutschen Kriegsanleihen betrug 98,177 Milliarden Mark. Aufgebracht wurde dieser Betrag durch 39.138.313 Anleihezeichner aus allen Volksschichten
- Die Gesamtsumme der Kriegsentschädigung (Reparationsleistungen nach dem Versailler Vertrag, Abschnitt VIII, Artikel 231 bis 244), die Deutschland in der Zeit vom 11.11.1918 bis 30.6.1931 in Sach- und Barwerten entrichtete, betrug 67,6 Milliarden Goldmark
- Die kämpfenden am Weltkrieg beteiligten Mächte haben für die Kriegsführung mehr als 1 Billion Goldmark verausgabt