Stall (Pferdestall)

Heute: Wohnhaus, Industriestraße 55

Bauzustand 1919

Pferde waren zum einen für den Transport von Materialien beim Bau des Depots als auch für den Transport bei dem späteren Betrieb im Depot unerläßlich. Deshalb war der Bau eines Pferdestalles zweckmäßig.

Insgesamt war die Unterbringung von sechzehn Pferde eingeplant. Räume für die bei den Pferden schlafenden Fuhrmänner waren ebenfalls obligatorisch.

In der Remise war Platz für drei Pferdegespanne.

Nach Fertigstellung des Stalles ergab sich folgendes Bild

  • 194qm Baufläche
  • 848,48cbm umbauter Raum
  • Betongrundmauern, darüber Ziegelrohbau innen teils gefugt, teils glatt geputzt, Erd- und Dachgeschoß, Walmdach mit S-Ziegeln gedeckt. Erdgeschoßfußboden: Beton auf Estrich bzw. Holzfußbodendecke aus Eisenbeton, Dachgeschoß, Holzfußboden, Wagenremise, Pferde- und Kleinviehstall mit Nebenräumen im Erdgeschoß, Fußböden über den Stallräumen.
  • Es fehlten u.a. die Verglasung und das elektrische Licht.
  • Verwendung nach dem Bau

    Auch nach Fertigstellung des Depots wurden ebenfalls (dieselben?) Pferde eingesetzt

    Neben-Artilleriedepot Hembergen am 1.7.1919 an 3. Artilleriedepot-Direktion, Kassel: "Das Neben-Artilleriedepot hat zum Heranfahren von Munition und sonstigen Fahrten ein Gespann zu zwei Pferden. Die Fütterung versehen bisher zwei Arbeiter (Kutscher), die sich alle 24 Stunden ablösen. Beide Kutscher schlafen bei den Pferden, auch sonntags und an den Feiertagen. Es werden für die Fütterung an die Kutscher täglich 43,92 Mark gezahlt. Kutscher Felix K. aus Emsdetten erklärt sich bereit, für die Bezahlung von acht Stunden zu je 1,83 Mark Stundenlohn den Dienst bei den Pferden zu versehen. Allerdings unter der Bedingung, daß ihm auf dem Depotgelände eine Wohnung in einer Baracke zugewiesen wird. Es handelt sich hierbei um eine Wohlfahrtsbaracke, die vom Militär-Neubauamt nicht mehr benötigt wird.

    Zu Zeiten der EHG waren auf jeden Fall Pferde hier untergebracht. Zeitzeuge Günther Sperling

    "Die EHG hatte Pferde gehabt. Es ist anzunehmen, daß diese Pferde übernommen worden sind [...] die Pferdewagen hatte die EHG blau angestrichen."

    Ein Zeitzeuge

    "In der Remise standen 4 Pferde in Boxen. Herr Knels und Herr Deitmar haben für die EHG z.B. Sand für den Häuserbau gefahren. An die Futterkammer und an die Boxen kann ich mich gut erinnern."

    "Knels und Deitmar hatten vor dem 2. Weltkrieg im Pferdestall ihre Pferde untergestellt",

    so ein anderer Zeitzeuge.

    Das Haus (gebaut 1936) gehörte dem Vater von Gerd Strotmann - Heinrich Strotmann -. Er wohnte jedoch nicht dort, er hatte das Haus vermietet.

    Heutige Verwendung

    Das Haus hat einen neuen Anstich erhalten, was positiv auffällt.


    Eine Skizze + 3 Fotos vom ehemaligen Stall bzw. Remise
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