Mehrfamilienhaus, Industriestraße 30

Damals: Hauptverwaltungsgebäude

(Das Gebäude wurde nicht als Kaserne geplant und gebaut!)

Bauzustand 1919

Nach Abschluß der Arbeiten ergab sich folgender Stand

  • 5.464,84 cbm umbauten Raum·
  • 570 qm Baufläche·
  • Keller-, Erd- und Obergeschoß: Betongrundmauern, darüber Ziegelrohbau innen geputzt
  • Keller- und Erdgeschoßdecke: Eisenbeton, über I. Obergeschoß Holzbalkendecke geputzt
  • Kellergeschoßfußboden: Ziegelflachschicht
  • in den übrigen Geschossen teils Holzfußboden, teils Plattenbelag, Türen mit Futter und Bekleidung.·
  • Es fehlten u.a.: Elektrische Lichtanlagen, Be- und Entwässerung im Gebäude (Trinkwasserleitungen), Isolierung der Heizrohre im Keller und Dachboden, Verglasung.
  • Verwendung nach dem Bau

  • Zwischen dem Neben-Artilleriedepot Hembergen, dem Militär-Neubauamt und der Abwicklungsstelle der 3. Ad.Dir. Cassel entwickelte sich ein reger Schriftverkehr um zwei nicht fertiggestellt Gebäude des ehemaligen Nahkampfmitteldepots Hembergen. Es ging um Aufhebungsverträge mit den Firmen, die die Arbeiten in den Gebäuden verricheten. Hier Auszüge aus einem Schreiben vom 6.10.1919: 'Aufhebung der Verträge' (Das Neubauamt wollte die Verträge für die Isolierung der Heizungsrohre aufheben lassen und weiter mit Kohlen die beiden Bauten heizen).
  • Leutnant Palm vom Neben-Artilleriedepot dazu: "Das Neben-Artilleriedepot schlägt vor, die Zentralheizungen im Betriebsgebäude und im Hauptverwaltungsgebäude ganz fertig stellen zu lassen. Die Ofenheizung wird im Grunde genommen auch viel Kohlen erfordern. Koks ist erstens billiger und auch zweitens leichter zu bekommen. Für den kommenden Winter lagern beim Depot noch 25 Tonnen Koks sowie mehrere Wagenladungen Brennholz und Baumstumpen, welche zum Heizen der Zentralheizung gebraucht werden könnten." Die Angelegenheit wurde vom Abwicklungsamt in Berlin dem Reichsschatzministerium am 8.11.1919 zur Entscheidung vorgelegt, mit dem Ersuchen, so zu entscheiden, wie es das Neubauamt vorgeschlagen hat.

  • 1925 wurden die Optanten untergebracht (Eigentümerin: EHG)
  • 1933 Arbeitslager für Reichsarbeitsdienst Gau 20a Westfalen Nord (Eigentümerin: Siedlungsgesellschaft Münster-Land m.b.H.)
  • Im Februar 1945 waren in dem Gebäude eine Schneiderei und eine Schumacherei
  • DPACS-Office - Verwaltung des DP-Lagers (Das Gebäude wurde besetzt) etwa ab Mai 1945 bis Ende 1949
  • 1947 wird Albert Sahle, Holzschuhfabrik, als Eigentümer genannt (mindestens bis 1954)
  • 7. September 1949: "Bürgermeister Scharpenberg ist der Ansicht, dass das Gebäude der Firma Sahle in Reckenfeld für die Unterbringung des Betriebes geeignet ist." Es ging hier um eine Firma aus Leipzig, die die Fabrikation von Eisenwaren für die Herstellung von Spielplatzgeräten macht. Daraufhin teilte das Amt Greven der Kreisverwaltung in Münster mit, dass die Firma Albert Sahle an der Eisenbahnstrecke ein großes Gebäude besitzt. Sahle ist nicht abgeneigt, das Gebäude bzw. 1000qm aus dem Gebäude zu vermieten. Arbeitskräfte sind in Reckenfeld in ausreichendem Maße vorhanden. Ein Sägewerk befindet sich in unmittelbarer Nähe des Gebäudes.
  • Polsterfabrik Richard Lück, Pächter von 195? bis 1961
  • Ab 1961 ist Friedrich Patten Eigentümer. Friedrich Patten stellte 1961 den Antrag auf ‚Umbau von Fabrikräumen zu Wohnungen'.
  • Heutige Verwendung

    Mehrfamilienwohnhaus an der Industriestraße mit achtzehn Wohneinheiten.


    4 Fotos von der ehemaligen Hauptverwaltung und dem heutigen Wohnhaus
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