Bäckerei Anton Merschkötter

Ende der 1920er Jahre kam Anton Merschkötter als Bäckermeister mit seiner Familie nach Reckenfeld und mietete zunächst den Schuppen A 15 an; 1931 wurde dieser jedoch gekauft.

1928 bzw. 1929 bot Anton Merschkötter den Reckenfeldern Flaschenbier zum Verkauf an, einige Zeit danach baute er in seinem 30m-Schuppen eine Grob- und Feinbäckerei, um Brot- und Backwaren zu verkaufen. 1932 wurden noch weitere Lebensmittel (Kolonialwaren) angeboten.

Eine kleinere Episode mit Reckenfelder Geschäftsleuten: Oberlandjäger Peters schrieb im April 1931 an seine vorgesetzte Dienststelle: "[...] die Haustochter Elisabeth Wildemann, deren Eltern ein Kolonialwarenladen in Reckenfeld, B 14, haben gegen 21 ¼ Uhr an den 12-jährigen Schüler Helmut Gonischewski aus Reckenfeld einen halben Liter Schnaps zum Preis von 1,60 RM verkauft hat. Auch Karl Hemker, Nordwalder Straße 27, und weitere Personen haben wiederholt Schnaps bei Wildemann gekauft. Josef Wildemann hat keine Konzession zum Schnapsverkauf." Gleiches traf auch für Anton Merschkötter zu.

Das Amt Greven schritt ein und ordnete an, dass gegen beide vorgegangen wird, wenn der Verkauf nicht sofort eingestellt wird. Anton Merschkötter erhielt die Auflage, wörtlich: keinen Kleinhandel mit Branntwein zu betreiben.

Ende der 1950er Jahre ging der Betrieb auf seinen Sohn Bernhard über, der auch das Bäckerhandwerk erlernt hatte. Inzwischen wurde aus der Schuppenbezeichnung A 15 die Schillerstraße 22.

Bernhard Merschkötter verstarb viel zu früh. Der Betrieb wurde nach seinem Tod eingestellt. Für viele Reckenfelder galt: "Bernhard backt die besten Brötchen." Der ehemalige Schuppen wurde etwa 1997 abgebrochen. Heute (2007) stehen auf dem Grundstück mehrere Einfamilienhäuser.

Werbung im Jahre 1928.





Werbung im Jahre 1928.
1935: Tönne Merschkötter auf Verkaufstour.
1988: Die Bäckerei im ehemaligen Schuppen A 15 .
Wohnhaus und Bäckerei vor dem Abbruch: 1996.

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