A 40b, 2008

Dieses Haus - der ehemalige Schuppen A 29 - wurde am 16. Mai 1945 beschlagnahmt.

Sie mussten das Haus verlassen: Familie Buschkühl

Fragen an By. Antworten
  • Wie und durch wen wurden Sie von der Räumung Ihres Hauses / Ihrer Wohnung informiert?
  • K.A.
  • Wieviel Zeit hatten Sie, um Ihr Haus / Ihre Wohnung zu räumen?
  • K.A.
  • Wo sind Sie untergekommen? Und wie waren die dortigen Verhältnisse?
  • Meine Eltern wohnten bei Grotthoff auf dem Bauernhof. Wir haben dort über der Schweineküche gewohnt und das 1½ Jahre. Dann haben wir, dort wo die Mägde wohnten, zwei Zimmer eingerichtet. Wir Kinder schliefen über dem Pferdestall. Ratten liefen da herum
  • Familie Arnold Fleuth hat dort auch Unterschlupf gefunden. Sie hatten sich ein Zimmer in der Scheune gebaut
  • Was haben Sie selbst erlebt mit den polnischen DPs?
  • K.A.
  • Wann genau konnten Sie in Ihr Haus bzw. Ihre Wohnung zurückkehren?
  • K.A.
  • Was alles war im Haus / in der Wohnung zerstört?
  • Nach dem Abzug der Polen bezogen wir unser eigenes Haus in A. Die Möbel waren zu der Zeit noch bei Schulze Grotthoff untergebracht.
  • Als der Spuk vorbei war und wir wieder in unser Haus konnten, was wir dort vorfanden, das war schlimm:
  • Im Anbau hatten wir Schafe und Schweine gehalten. Und da war nur über einen Meter Mist eingeladen und unter dem Mist fand ich dann später Felle von geschlachteten Kühen
  • In den Holzfußboden in der Wohnung hatten sie ein 1x1 Meter großes Loch geschlagen und durch das Loch sind sie in den Keller gekrochen und hatten dort ihre Sachen versteckt.
  • Die Kellertür war verrammelt worden.
  • Es müssen sehr viele Leute in unserem Haus gewohnt haben. Der Dachboden, der von uns nur zu einem Teil ausgebaut worden war, da war nun eine Küche mit Herd und Ofenrohr gemacht worden. Um Geschlachtetes dort zu verwerten?
  • Die Sparren im Haus waren abgesägt und verfeuert worden.
  • Wir hatten fünf große Eichen und Birken auf dem Grundstück, alles wurde durch den Ofen gejagt. Verbrannt, auf Nimmerwiedersehn!
  • Genau so mit dem Dach, das teilweise defekt war, weil das Ofenrohr Balken versenkt hatte und Dachpfannen fehlten. Es wurde wpätere von Banning (Dachdecker) repariert. Wir haben aber Patten, der das Blei lieferte, noch nach Jahren bezahlen müssen. Das war einige Jahre später, als der alte Patten in seinem Auftragsbuch den Namen Buschkühl fand und der Betrag noch ausstand.
  • Die Polen hatten im Garten mehrere Löcher geschaufelt in der Größe 1,50 x 1,50 Meter und da hatten sie alles hineingeworfen: Geschirr, Eisen, alles was sie nicht mehr gebrauchen konnten.
  • Der Garten war verwildert. Ich habe die 2 Morgen (das sind 5.000 qm) Garten komplett mit dem Spaten umgegraben, bis Sand kam, so tief. Was wir darauf gesät haben, wuchs nicht. Erst im übernächsten Jahr konnten wir Erträge erzielen. Der Boden waren tot, da war kein Leben mehr drin. Alles verrottet und verwildert

  • Wie hoch war die finanzielle Entschädigung?
  • Entschädigungen in Mark haben wir nie erhalten. Das Einzige, was wir erhalten haben, war, dass ein Taxator aus Greven die beschädigten Holzboden ausgemessen hat und das vom Nachbar Schiwon machen ließ. Schiwon hat den Holzwert vom Amt Greven erstattet bekommen.
  • Ich wüßte nicht, dass andere in A Geld vom Amt Greven als Entschädigung erhalten haben. Ich kenne niemanden.
  • Wir haben uns selber geholfen und alle Reparaturen eigenhändig erledigt
  • Wenn Sie mehr wissen wollen vom ehemaligen Schuppen A 40b, dann hier!


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