Dieser Verwaltungsstab der Militärverwaltung nach Ende des Ersten Weltkrieges war u.a. für die Einstellung von Arbeitern zuständig

Zeitzeuge Anton Gauselmann im Jahre 1967 über die Zeit nach dem Ende des Ersten Weltkrieges:

"Eine dreiköpfige Verwaltung unter Leitung eines Oberleutnants, einige Feldwebel und 20 bis 30 Stammarbeiter gehörten zum Stab der Militärverwaltung im einstigen Nahkampfmitteldepot Hembergen, dem heutigen Reckenfeld.

In der für die Umgebung des Depots nicht rosigen Zeit kamen täglich viele Männer aus der Umgebung, aus Emsdetten, Nordwalde, Hembergen, Saerbeck und Sprakel, um nach Arbeit zu fragen. Mit Proviant versorgt, warteten sie auf die Arbeit für die Zivilkolonnen, die im Entladen von Waggons, die fast täglich ankamen, bestand. In der Regel waren es 30 bis 40 Mann, um nach Arbeit zu fragen. Sie konnten meist nicht alle berücksichtigt werden und mussten wieder umkehren. Die Hoffnung bestand dann für den nächsten Tag, an dem sie sich zur gleichen Stunde wieder einfanden.

Das Büro, in dem auch täglich die Lohnabfertigung für diese Pendler erledigt werden mußte, war an der Industriestraße in einem Holzhaus, das heute (1967), mit Ziegeln verblendet, noch erhalten ist. Später zog man, als die Verwaltung größer wurde, in das inzwischen erstellte Verwaltungsgebäude, dem heutigen Deutschen Haus, um. Das erste Verwaltungsgebäude (Holzhaus) diente später für den ersten Geistlichen der katholischen Kirchengemeinde als Pastorat.

Jeder Block des Munitionslagers war für sich eingezäunt. Die räumliche Trennung von Schuppen zu Schuppen in den einzelnen Blocks und diese selbst von einander, die heute noch die Struktur der Weitläufigkeit des Bebauungsgebietes im Ortsteil bestimmt, war wegen erhöhter Explosionsgefahr erforderlich. Ein Eldorado für die Wachhabenden, die Tag und Nacht um die einzelnen Blocks marschierten, war die Naturkulisse des Munitionslagers mit viel Wild, dem sie gerne nebenbei nachstellten, und mancher Hase mußte sein Leben lassen."


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