General von Wrisberg

[...] schreibt in seinem Buch 1922: "Enorme Steigerung des Bedarfs an Munition: Kein Pulver und kein Sprengstoff ohne Stickstoff. Der erforderliche Stickstoff war aber nicht in genügenden Mengen da und konnte deshalb nicht einfach bestellt werden. Der Bedarf des Heeres an Stickstoffprodukten war so groß, dass der Landwirtschaft nur ein Teil ihres Friedensbedarfes als Düngestickstoff abgegeben werden konnte. Wir fertigten im Herbst 1914 monatlich rund 1.000 Tonnen Pulver und die dazu gehörigen Munitionsteile, Geschosse, Zünder usw. [...] es hätten aber ca. 7.000 Tonnen gefertigt werden müssen.

Der Kampf hatte seinen früheren Charakter verloren. Es war ein neuer Weg - die Materialschlacht - beschritten. Riesige Munitionsmengen verlangten nunmehr die neue Kampfmethode insbesondere bei der Feldartillerie.

[...] die zu fertigenden 10.000 Tonnen Pulver (monatlich) setzten sich aus Nitrozellulose- und Nitroglyzerinpulver zusammen. Seit Anfang 1916 wurde noch Ammonpulver gefertigt, eine mechanische Mischung von Kohle und Ammon-salpeter. Das Ammonpulver war minderwertiger als Nitro.

[...] Die Steigerung der Munitionssteigerung hatte einen so ungeheuren Umfang von Neubauten, (Anmerkung: Auch das Nahkampfmitteldepot Hembergen) , Neufertigungen von Maschinen, einen so hohen Bedarf an Facharbeitern, eine so ungeheuer große Anspannung der Transportmittel zur Folge." Anmerkung: Ernst von Wrisberg, Generalmajor, war während des Krieges Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements. Wrisberg unterschrieb den Erlass für den Bau des Depots.)


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