Wege

Die alten Wegenetze trugen vielfach die Namen "Stiege", "Damm" oder "Landstraße". Dabei ist die Bezeichnung "Straße" sehr irreführend, denn alle sogenannten "Straßen" waren meist lediglich Landwege ohne festen Untergrund. Diese Landwege hatten eine Breite von etwa 15 Fuß, so dass immer ausreichend Platz für zwei Wagenspuren vorhanden war. Die Fahrzeuge benutzten immer die gerade beste Spur. Eine Wegmarkierung oder Beschilderung im heutigen Sinne gab es natürlich nicht, die alten Fuhrleute verließen sich ganz auf ihre auf langjährigen Erfahrungen beruhenden Ortskenntnisse.

Überhaupt war die Pflege und Instandhaltung der allgemeinen Landstraßen und öffentlichen Wege noch bis weit in die Neuzeit hinein ein trauriges Kapitel. Die Bauern bzw. Bauerschaften, denen die Unterhaltungspflicht im Bereich ihrer Bauerschaft zufiel, taten nur das allernötigste, so dass die Klagen kein Ende nahmen. Erst der chausseemäßige Ausbau der alten Landstraßen , wobei sie zum erstenmal eine steinerne Packlage erhielten - woher hatte man immer nur wieder Sand und Knüppel in die Schlaglöcher geworfen, die natürlich beim nächsten Regenguss wieder ausgeschwemmt wurden -, änderte sich das Bild völlig. Doch soll nicht verschwiegen werden, dass mit den nüchternen spiegelglatten Chausseen vieles von der alten Romantik der münsterschen Landstraßen verlorengegangen ist.


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