Erich Ludendorff, Militär (1865-1937)

1865 9. April: Erich Ludendorff wird in Kruszewnia (Provinz Posen, heute Polen) als Sohn des Rittergutsbesitzers Wilhelm Ludendorff geboren.
1877-1882 Ausbildung im Kadettenkorps Plön und an der Hauptkadettenschule in Groß-Lichterfelde bei Berlin.
1882-1904 Ludendorff durchläuft die übliche Karriere eines Generalstabsoffiziers.
1908 Heirat mit Margarete Schmidt, der Tochter eines Fabrikbesitzers.
1912 Versetzung als Regimentskommandeur nach Düsseldorf.
1914 Beförderung zum Brigadekommandeur in Straßburg. 6. August: Sechs Tage nach Beginn des Ersten Weltkriegs und drei Tage nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Belgien besetzt Ludendorff mit einer Brigade die Zitadelle in Lüttich. Er wird dafür mit dem Kriegsorden Pour le Mérite ausgezeichnet.September: Ludendorff wird zum Chef des Generalstabs der 8. Armee berufen. Sein Vorgesetzter ist General Paul von Hindenburg. 26.-30. August: Schlacht bei Tannenberg, in der die 2. Russische Armee vernichtend geschlagen wird. 6.-15. September: Die Schlacht an den Masurischen Seen endet mit dem Sieg über die 1. Russische Armee. 1. November: Hindenburg und Ludendorff erhalten das Oberkommando über alle deutschen Truppen der Ostfront (Ober-Ost). Das östliche Hauptquartier wird zur Anlaufstelle für alle Kritiker an Reichs- und Heeresleitung aus dem alldeutsch-annexionistischen Lager.
1916 29. August: Nach der Entlassung Erich von Falkenhayns übernimmt Hindenburg mit Ludendorff als Erstem Generalquartiermeister die Oberste Heeresleitung (OHL). Mit diesem - für ihn eingerichteten - Titel kann sich Ludendorff "volle Mitverantwortung" für alle Entscheidungen sichern. Sein Ziel ist die "absolute Kriegsführung". Er fordert die wirtschaftliche Mobilmachung und den uneingeschränkten U-Boot-Krieg.
1917 13. Juli: Ludendorff ist maßgeblich am Sturz des Reichskanzlers Theobald von Bethmann Hollweg beteiligt.
1917/18 Bei den Friedensverhandlungen von Bukarest und Brest-Litowsk drängt Ludendorff auf eine ausgedehnte Ostexpansion.
1918 29. September: Nach dem Scheitern der Frühjahrsoffensive fordert die OHL sofortige Waffenstillstandsverhandlungen und eine parlamentarische Regierung. Damit wird die militärische Niederlage eingestanden, die Ludendorff vor allem den Politikern der Mehrheitsparteien anzulasten sucht. Er trägt dadurch maßgeblich zur Entstehung der "Dolchstoßlegende" bei. 24. Oktober: Die OHL ist der Ansicht, die Alliierten würden keinen "ehrenvollen Frieden" gewähren, und fordert von den Soldaten, "den Widerstand mit äußersten Kräften fortzusetzen". 26. Oktober: Ludendorff wird aus dem Dienst entlassen.Er flieht zwei Wochen später aus dem revolutionären Berlin nach Schweden. Während seines dortigen Aufenthalts verfasst er seine autobiographische Schrift "Meine Kriegserinnerungen". Er verschärft seine Vorwürfe gegen die politische Reichsleitung.
1919 Rückkehr nach Berlin. Verbindungen zur "Nationalen Vereinigung", der auch Wolfgang Kapp angehört. 18. November: Bei seinem gemeinsamen Auftritt mit Hindenburg vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss der Nationalversammlung attackiert Ludendorff die Weimarer Republik.
1920-1924 Politisches Zusammengehen mit Adolf Hitler.
1921 Er verfasst die militärtheoretische Schrift "Kriegführung und Politik", in der er die These des Kriegs als Naturgesetz vertritt.
1923 9. November: Der gemeinsam mit Hitler durchgeführte Putschversuch in München wird von Regierungstruppen mit Waffengewalt niedergeschlagen. Ludendorff sollte als Feldherr den geplanten "Marsch auf Berlin" leiten.
1924 Februar: Im Hochverratsprozess zum Hitler-Putsch wird Ludendorff angeklagt und freigesprochen.
1924-1928 Als Abgeordneter der Nationalsozialistischen Freiheitspartei ist er Mitglied des Reichstags.
1925 29. März: Kandidatur zur Reichspräsidentenwahl, in der Ludendorff im ersten Wahlgang 1,1 Prozent der Stimmen erhält und zum zweiten nicht mehr antritt.Gründung des "Tannenbergbundes" mit dem Ziel der deutschen Wehrhaftmachung.Scheidung von seiner Frau Margarete.
1926 Heirat mit Mathilde Spieß in Tutzing (Oberbayern). Zusammen mit seiner Frau entwickelt Ludendorff eine rege Vortragstätigkeit.
1928 Bruch mit der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP).
1930 März: Gründung des religiösen Vereins "Deutschvolk".
1933 22. September: "Tannenbergbund" und "Deutschvolk" werden verboten.
1937 März: Ludendorff erhält von Hitler die Zusage für die Wiederzulassung seiner religiösen Vereinigung, die sich nun "Bund für Deutsche Gotterkenntnis" nennt. 20. Dezember: Erich Ludendorff stirbt in Tutzing.

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