Sonntagsarbeit im Depot

Aber auch in den meisten anderen Rüstungsbetrieben wurden während des Krieges Schutzbestimmungen außer Kraft gesetzt, Arbeitzeiten verlängert, Nacht- und Sonntagsschichten eingeführt. Wie der Alltag in einem Rüstungsbetrieb aussah, das schilderte Karl Retzla, der als Werkzeugschleifer im Kabelwerk Cassirer in Berlin-Charlottenburg arbeitete, in seinen Erinnerungen: "Immer war etwas los: Besonders in den Nachtschichten. Keine Nacht ohne Zusammenbruch einer oder mehrerer Frauen an den Maschinen, infolge Erschöpfung, Hunger, Krankheit. [...] An manchen Tagen im Winter wurde nicht geheizt, die Arbeiter standen in Gruppen herum, sie konnten und wollten nicht arbeiten. [...] In der Kantine kam es fast täglich zu Schreianfälle von Frauen, manchmal auch zu deprimierenden Schlägereien untereinander, weil angeblich - die Kelle nicht gefüllt - war."


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